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24.5.2007

Übersicht Tour Mai/Juni 2007

26.5.2007

Freitag, 25.5.2007 – 4. Etappe

Tageskilometer: 99,5 Tageshöhenmeter: 618 Tagessattelstunden: 5:26
Tourkilometer: 437,9 Tourhöhenmeter: 2.693 Toursattelstunden: 23:24
Route: La Chaux-de-Fonds – Le Locle – La Brévine – Les Verrières – L'Auberson – Ste. Croix – Yverdon-les-Bains
Wetter: Sonne, warm, schwül, in der Nacht Gewitter
Der Terminplan der Challenge-League legte mein heutiges Etappenziel fest: Yverdon. Das war allerdings kein großes Problem, falls es nicht zu stark gewittert am Nachmittag, sollte ich das schaffen. Brutto ging es ja mehr bergab als bergauf. Und Zeit für eine Stadtrundfahrt in La Chaux-de-Fonds blieb auch, die wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen, ist schließlich eine außergewöhnliche Stadt. Vom Tourismusamt hatte ich einen Prospekt mit einer Route für einen Stadtrundgang und einigen Informationen zu ausgewählten Jugendstilhäusern, daran hielt ich mich weitgehend.

Zunächst machte ich noch ein Foto vom Espacité-Turm, aus dessen 14. Stock ich gestern die Luftbilder schoss. Erste Station danach war das Geburtshaus von Charles Edouard Jeanneret-Gris, besser bekannt als Le Corbusier. Anschließend standen einige seiner Werke auf dem Programm, die er in den frühen Jahren seines Schaffens in seiner Heimatstadt verwirklichte. Doch zunächst war eine Reparatur angesagt: Die Idee, den Verschluss des Zeltsacks nicht wie bisher um die Sattelstütze zu schließen, war keine Gute ...
Espacité
Der Espacité-Turm von unten
Le Corbusier
Aha
Unfall
Es tat einen Schlag – und eine Reperatur
war fällig
Die Reparatur erfolgte direkt vor einem der Frühwerke Le Corbusiers, der Villa Turque. Es war sein letzter Bau in La Chaux-de-Fonds, bevor er nach Paris ging. Heute wird es von der Uhrenfirma Ebel als repräsentatives Gesellschaftshaus genutzt, einmal im Monat ist es für die Öffentlichkeit geöffnet. Heute aber nicht, so fuhr ich weiter, die beeindruckende Rue du Nord in Richtung Nordosten. Mehr als in der Innenstadt fällt hier das homogene Ortsbild aus dem 19. Jahrhundert auf, hin und wieder verziert mit etwas Jugendstil.


Villa Turque
Die Villa Turque ...
Villa Turque
... das letzte Gebäude von Le Corbusier ...
Villa Turque
... in La Chaux-de-Fonds
Rue du Doubs
Blick in die Rue du Doubs
Art Nouveau
Art Nouveau – So viel Jugendstil im
Großen und im Detail findet man in
keiner anderen Stadt der Schweiz
Zum Abschluss dieser kurzen Stadtrundfahrt standen zwei weitere Häuser von Le Corbusier auf dem Programm, beide am Ortsrand, fast im Wald. Zum einen die Villa Fallet, eines seiner ersten Häuser, zum anderen das Maison Blanche, das Haus, das Le Corbusier für seine Eltern baute. Statt weiterer Worte eines architektonischen Laien nun lieber Bilder:
Villa Fallet
Die Villa Fallet ...
Villa Fallet
... eines der ersten Werke von Le Corbusier
Maison Blanche
Das Maison Blanche ...
Maison Blanche
... von Le Corbusier für ...
Maison Blanche
... seine Eltern errichtet
Eigentlich schon auf Weiterfahrt eingestellt, sah ich durch Zufall ein weiteres Baudenkmal, die alte usine électrique. Großartige Industriearchitektur aus dem beginnenden 20. Jahrhundert, heute offensichtlich als Veranstaltungshalle genutzt. Natürlich fotografierte ich, doch dann juckte es wirklich in den Beinen, ich wollte weiter. Und musste auch ein wenig, hatte ich doch heute abend einen Termin im Stadion von Yverdon.
Usine électrique
Die alte usine électrique, ...
Usine électrique
... ein Industriedenkmal ...
Usine électrique
... aus dem Jahre 1905
Nun aber los. Bis Le Locle ist es nicht weit, die Stadt, ähnlich wie La Chaux-de-Fonds abgebrannt und planmäßig wieder aufgebaut, ist eines der Zentren der Schweizer Uhrenindustrie. Allerdings verzichte ich darauf, ein lokales Produkt zu kaufen, sondern kehrte nur in der örtlichen Migros ein, um mein Mittagessen zu kaufen – das wollte ich zwar erst später zu mir nehmen, doch in den Hochlagen des Jura befürchtete ich Versorgungsengpässe. Zeit, um das Rathaus von Le Locle zu fotografieren, hatte ich dennoch.
Le Locle
Der Marktplatz von Le Locle
Le Locle
Das Rathaus
Le Locle
Detail des Rathauses
Von Le Locle ging es erstmal hoch, ins Hochtal von La Brévine. Eine Gegend, auf die ich mich schon länger freute. Natürlich darf der Sibirien-Hinweis nicht fehlen, ist doch La Brévine de Ort, an dem die tiefste je an einer offiziellen Messstation gemessene Temperatur registriert wurde: am 12. Januar 1987 mit -41,8 Grad. Heute war es ca. 65 Grad wärmer, und schön sonnig. Und schön ist das Tal wirklich, ziemlich flach, weit, grüne Wiesen (genaugenommen Jurahochweiden), kleine Dörfer, einzelne Höfe, ein See, dunkle Tannen ... okay, Fichten, und kaum Verkehr. Wer will schon hier hin? Ich. Der Winter muss klasse sein hier, schneereich und kalt.
Col des Roches
Der Col des Roches
Dunkle Tannen
Dunkle Tannen, grüne Wiesen im Sonnenschein
Vallée de La Brévine
Das Vallée de La Brévine
Krähen?
Krähen!
La Brévine
La Brévine, der Hauptort des Tals
La Brévine
In La Brévine
Lac de Taillères
Der Lac de Taillères
Vallée de La Brévine
Typisches Landschaftsbild im Vallée de La Brévine
Rückblick nach Sibirien
Rückblick nach Sibirien
Vallée de La Brévine
Das Ende des Vallée de La Brévine
Über einen kleinen Pass kam ich ins nächste Hochtal, das Val de Travers. Schon etwas belebter, mit einer Eisenbahnlinie nach Frankreich, und einer Durchgangsstraße, auch nach Frankreich (Pontarlier). Berühmt ist das Val de Travers durch die Absinthproduktion, die allerdings weiter talabwärts, in Couvet, ihr Zentrum hatte (und wieder hat, nachdem das Absinth-Verbot 1999 aufgehoben wurde). Für mich nicht von größerem Interesse, Mitbringselkaufen war noch nicht angesagt, das hätte ich ja noch hunderte Kilometer mitschleppen müssen, und auch für die Fahrradflasche ist der Absinth im Zeitalter der allgegenwärtigen Dopingkontrollen eher ungeeignet

Les Verrières hieß der Ort, den ich auserkoren hatte, mich zur Mittagspause beherbergen zu dürfen. Schnee muss es hier wirklich geben, stellte ich in der Nähe des Bahnhofs fest, siehe das Bild unten links. Aber jetzt war es doch heiß, ich suchte einen Platz im Schatten und fand ihn unter einem Baum. Essen, trinken, lesen und dann weiterfahren, wieder hinauf, ins nächste Tal. Bald war ich wieder auf der Veloroute 7, der Juraroute, der ich bis L'Auberson folgte. Von dort nahm ich den direkten Weg nach Ste. Croix, über den Col des Etroits, vorbei an Panzersperren. Einst sollten sie Hitlers Panzer fernhalten, doch nun kommt der Deutsche aus Frankfurt unbehelligt durch...
Les Verrières
Offensichtlich gibt es hier auch Winter
Schule
Vorsicht, Schule!
Mittagspause
Mittagspause
Les Verrières
Rückblick auf Les Verrières
L'Auberson
Kurz vor L'Auberson, Blick in Richtung Ste. Croix
L'Auberson
L'Auberson
Passfoto
Passfoto
xx
Relikte vergangener Zeiten – Schutz vor Deutschland im zweiten Weltkrieg
Jetzt ging es nur noch bergab. Rasant durch Ste. Croix, die gut ausgebaute Panoramastraße des waadtländer Jura-Balkons mit ihren Serpentinen rollte ich bergab, leider ohne den wirklichen Panoramablick. Heiß war es, diesig, viel weiter als bis zum nahen Yverdon konnte man das Auge nicht schweifen lassen, oder doch, aber dann sah man nicht viel. Auf jeden Fall keine Alpen. Schade.
Yverdon
Blick von Ste. Croix nach Yverdon
Ferienhäuser
Ferienhaussiedlung
Panoramastraße
Panoramastraße mit Blick auf den Neuenburger See und Yverdon, die Alpen waren leider im Dunst versteckt
Rückblick
Von dort oben bin ich runtergerollt
Kurz vor Yverdon, direkt an der Autobahnabfahrt, befindet sich ein Gewerbegebiet französischen Ausmaßes, in die Migros kehrte ich ein. Verpflegung für den Abend, eine Erste-Hilfe-Decke als Zeltunterlage, und weiter gings in die Stadt, in Richtung Campingplatz. Der befindet sich direkt am See, unweit des Expo-Geländes (von der Expo 02 war nichts mehr zu sehen). Zwei Nächte wollte ich bleiben, bekam einen Platz zwischen Dauercampern direkt am Ufer zugeteilt. Das war ja schon mal schön. Netter Essensplatz, sozusagen auf der Zuschauertribüne für die Tauchvorführungen eines der örtlichen Schwäne.
Panorama
Das Zeltplatzpanorama mit See, Grandson und dem Jura
Schwan
Eins ...
Schwan
... zwei ...
Schwan
... und ab!
Wäschetrockner
Die Wäsche trocknet vor dem See-Jura-Panorama
Weit ist der Weg nicht vom Campingplatz ins Stadion, schon beim Zeltaufbauen hörte ich die Mikrofontests des Stadionsprechers. Kurz vor Spielbeginn machte ich mich auf den Weg, kaufte ein Ticket und ließ mich in der Sonne auf der Stahlrohrtribüne brutzeln. Die 14jährigen Yverdon-Ultras machten "mächtig" Stimmung, das Spiel war eher mau. Auch mein zahnloser, alkoholisierter Nachbar konnte mich nicht vom Gegenteil überzeugen – habe ihn ja auch nicht mal ansatzweise verstanden

Leider gewann Yverdon-Sports vor 670 Zuschauern (schon eine Steigerung gegenüber gestern) gegen den FC Concordia Basel, der meine Sympathie dank des Vornamens hatte. Aber sie schossen halt nur ein Tor, die Romands aus Yverdon dagegen zwei. Mehr gibt es nicht zu berichten von diesem Spiel, außer, dass der einzige Spieler, den ich kannte, André Muff, der früher für den FC Basel spielte, ein ziemlich arroganter und unfairer Spieler ist. Auch mal nett, sowas aus der Nähe zu sehen.
Stade Municipal
Das Stade Municipal in Yverdon
Yverdon-Sports – FC Concordia Basel
Gleich geht's los
Yverdon-Sports – FC Concordia Basel
Die Massen erwarten ein
mitreißendes Fußballspiel
Nach dem Spiel wollte ich nicht direkt zurück zum Campingplatz, da machte ich noch einen kleinen Stadtrundgang. Groß ist die Innenstadt ja nicht, da ist man schnell durch. Aber belebt war es schon, viele Cafés und Restaurants waren voll, die warmen Temperaturen zogen die Menschen auf die Straße.
xx
Yverdon – die Stadtkirche
xx
Yverdon – das Rathaus

24.5.2007

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26.5.2007


© Holger Rudolph