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Sonntag, 27.5.2007 6. Etappe
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Die Nacht war nass, draußen. Auch am Morgen regnete es noch ein wenig, das
hieß also: Nasses Zelt einpacken. Und im Regen losfahren. Zum Glück war das Hotel
für heute abend in Lausanne gebucht, denn das Wetter sollte nicht besser werden.
Und weit war es nicht nach Lausanne, da überlegte ich mir, wie ich auf ein paar
Kilometer komme: Der direkte Weg über die Mittellandroute war mir mit den knapp
40 km zu kurz für eine Tagesetappe. Außerdem wollte ich die romanische Klosterkirche
in Romainmôtier besuchen, die älteste und bedeutendste ihrer Art in der Schweiz. |
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Doch vor der Kultur stand das Frühstück, klar. Die Rohstoffe kaufte ich
in der Migros, dann ging es zum Bahnhof, die Bänke auf den Bahnsteigen waren überdacht.
Zum Zeitunglesen kam ich nicht, denn schon bald gesellte sich ein schweizer Fußballfan
zu mir und nötigte mich zu einer Unterhaltung (war dann ja eigentlich ganz nett). |
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So nun, der Regen ließ etwas nach, und ich startete. Zum ersten Mal zog ich
die Handschuhe an, auch sonst war ich mit Knie- und Armlingen sowie Windjacke etwas
dicker eingepackt als bisher. Und ich konnte eine regionale Veloroute benutzen, brauchte
also nicht ständig auf die Karte zu schauen: Die regionale Route Nr. 50, die Jurasüdfuß-
Route (verläuft von Olten nach Genf) führte mich von Yverdon zu meinem ersten Ziel,
Romainmôtier. Auch danach konnte ich noch ein wenig auf der Route bleiben, bis ich
irgendwann zum Genfer See in Richtung Lausanne abbiegen musste. Doch zunächst
Romainmôtier. Bis Orbe war die Jurasüdfußroute flach, dann ging es Bergauf, quasi schon
ein bisschen ans Schienbein. Bei gutem Wetter sicher mit guter Sicht. |
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Um 12:45 erreichte ich Romainmôtier, einen kleinen, in einer Talsenke versteckten Ort.
Und das Kloster ist wirklich sehenswert. Gegründet wurde es schon im Jahre 450, die
heute noch fast unveränderte Klosterkirche stammt aus den Jahren 9901030. Für Liebhaber
romanischer Architektur ist sie ein absolutes Muss, für Sympathisanten wie mich auch. |
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Nach der Kultur folgte wieder der Sport: Weiter fuhr ich auf der Jurasüdfußroute
bis L'Isle, hier bog ich ab in Richtung Genfer See, in Morges wollte ich ans Ufer kommen.
Inzwischen ließ sich sogar die Sonne blicken, und in einer Senke sah ich unvermittelt
Wegweiser der regionalen Veloroute 63 (Gros-de-VaudLa Côte, von Payerne nach Rolle) und
beschloss spontan, dieser Route noch ein paar Kilometer in Richtung Rolle zu folgen.
Und das lohnte sich: Sie verlief auf der ersten Stufe über dem Genfer See, und bei
dem aufklarenden Wetter konnte ich immer wieder schöne Blicke aus den Weinbergen auf
den See, vom Ost- bis fast zum Südende genießen. |
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Es war recht windig, da kam mir die Idee, das Zelt zu trocknen. Immerhin hatte
es nun drei Nächte im dunklen Zeltsack zu verbringen, damit es nicht vor Ärger schimmelte,
spannte ich es vor einer Bushaltestelle auf und wartete eine Viertelstunde Sonne und
Wind taten ihr Werk in großer Geschwindigkeit. Auf der Höhe von St. Prex ließ ich mich schließlich ans Ufer rollen, und an eine nationale Veloroute, die Rhôneroute (Nr. 1), auf der ich bis Lausanne blieb. In Morges legte ich einen kurzen Coop-Pronto-Stop ein, die Erfindung dieser Läden ist ein Segen für Radreisende, die an Sonn- und Feiertagen unterwegs sind (die Läden sind zwar oft Tankstellenshops, bieten aber ein abgespecktes Coop-Sortiment zu moderaten Preisen an). |
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In Lausanne musste ich vom See hinauf zum Bahnhof, das Hotel lag angeblich nicht
weit von diesem entfernt. Hoch ging es auf einer Straße mit einer 12-%-igen Steigung,
dennoch erreichte ich das Lausanne Guesthouse, so heißt dieses Backpacker-Hotel, recht
zügig. Zeitgleich mit zwei anderen Reiseradlerinnen, die ersten, die ich auf dieser
Tour traf. Ich ärgerte mich, kein Einzelzimmer gebucht zu haben, leider war auch
keins mehr frei, erst ab morgen. Also blieb ich eine Nacht im Viererzimmer, konnte aber
für die beiden weiteren Nächte ins Einzelzimmer wechseln. |
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Bahnhofsnah liegt dieses Hotel in der Tat, auch das Versprechen, dass jedes
Zimmer Seeblick bietet, dürfte kein leeres sein. Eine Selbstversorgerküche ließ mich auf
morgendlichen Kräutertee freuen, und auf Mikrowellengerichte am Abend. Für heute gab es
Älplermakronen aus dem Bahnhofs-Coop-pronto. Ein bisschen ins Internet, ein bisschen
Zeitunglesen, ein kurzer Stadtrundgang und dann legte ich mich zur Ruhe die
leider nicht ganz so ruhig war ... |
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