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30.5.2007

Übersicht Tour Mai/Juni 2007

1.6.2007

Donnerstag, 31.5.2007 – 7. Etappe

Tageskilometer: 130,9 Tageshöhenmeter: 1.377 Tagessattelstunden: 6:30
Tourkilometer: 748,3 Tourhöhenmeter: 4.070 Toursattelstunden: 38:47
Route: Locarno – Vira – Alpe di Neggia (1.395 m) – Maccagno – Luino – Ponte di Tresa – Taverne – Monte Ceneri (554 m) – Cadenazzo – Locarno (ohne Gepäck)
Wetter: Schön, nicht allzu warm, diesig, gegen Abend Zunahme der Bewölkung
Also heute ein Rundfahrttag. Die Alpe di Neggia, eigentlich wollte ich dort schon vor zwei Jahren hinauf, war das Ziel, Rückfahrt über den Monte Ceneri. Nix Packen, Frühstück um 7, einem frühen Aufbruch stand nichts im Wege ... kurz nach 10 Uhr habe ich Locarno schließlich verlassen. Vorher noch der Verpflegungskauf im Migros-Center, aus Angst vor der ausgedehnten italienischen Mittagspause. Schließlich sollte mich mein Weg heute, voraussichtlich genau in der Mittagszeit, durch Italien führen.
Piazza Grande
Markt auf der Piazza Grande
Ufer
Am Lago Maggiore
Alpe di Neggia
Vira (unten am See) und die Alpe di Neggia
(hoch oben darüber) vom Nordende
des Lago Maggiore aus gesehen
Val Verzasca
Der Eingang zum Verzasca-Tal,
gesehen von Vira
Locarno
Vorne ein Schiff, hinten Locarno
Der Anfang war flach, Locarno, Muralto, die Magadino-Ebene, Vira. Dort machte ich eine Pause, denn ab Vira war Schluss mit flach. 13,5 km, 1.200 Höhenmeter, da ist der M-Budget-Energy-Drink gut angelegt. Ein paar Minuten noch zur Besinnung, Blicke über den See auf Ascona, Locarno, das Maggia-Delta, das Verzasca-Tal mit seiner Staumauer, dann ging es los. Unter der Eisenbahn durch und hinein in den Berg.
xx
Maggiadelta, Locarno, Val Verzasca
Und ab jetzt gab es bis oben keine Verschnaufpause mehr. Serpentine über Serpentine, erst noch ein paar mit Aussicht, durch die Ferienhaussiedlung am Hang nach oben. Kaum eines der hier parkenden Autos kam aus dem Tessin, dafür sehr viele aus Deutschland und der Deutschschweiz. Mein Ding wäre das nicht, so ein Ferienhaus. Dann ist ja im Urlaub auch wieder alles gleich, nur woanders. Okay, wem es gefällt. Kenne auch viele, die nicht gerne 1.200 Höhenmeter auf 13 km mit dem Fahrrad freiwillig bewältigen wollen.
Locarno
Einer der letzten freien Blicke ins Tal:
Das Maggiadelta und Locarno
Serpentine
Meistens sah es so aus: Serpentine im Wald
Die Talblicke wurden seltener, der Wald dichter, nur die Straße blieb gleich: Serpentinen und steil. Kurz vor ein Uhr habe ich es geschafft, die Passhöhe. Der erste Alpenpass in diesem Urlaub, kam es mir in den Sinn, aber irgendwie wirkt es, als sei man hier schon wieder draußen aus den Alpen, in Italien. Nun gut, keine langen Gedanken mehr, endlich mal die Winterjacke anziehen, Passfotos machen und weiter.
Passfoto
Passfoto mit Schild
Passfoto
Passfoto mit Hütte
Okay, nicht sofort weiter, erst noch mal einen Blick wagen ins Tal, schließlich ist der Lago Maggiore endlich mal wieder zu sehen. Die Alpe di Neggia heißt so, weil es eben eine Alpe ist, mit Alpwiesen und Hütten (bzw. Häusern, heute auch eher ein Restaurant als ein landwirtschaftliches Nutzgebäude).
See Weitwinkel
Die Alpe und der See
See Tele
Der See
Alpe
Die Alpe
Der Blick in die andere Richtung, und was sieht man? Den selben See. Irgendwie ist das ein etwas unsinniger Pass, die Uferstraße wäre vielleicht doch bequemer gewesen. Na gut, richtig anstrengend ist die Abfahrt auch nicht. Aber länger als der Anstieg. Erst ein steiles Stück, dann die Grenze, dann ein längeres flaches Stück (mit überraschenden Gegensteigungen), dann das letzte Gefälle hinunter zum See.
Südblick
Der Blick nach Italien
xx
Italienische Dörfer im Wald
Also die Grenze, mein persönlicher Wiedereintritt in die EU. Nicht ganz reibungslos, die Schranke war geschlossen. Das Zollhaus war zwar besetzt, aber offensichtlich interessierte das Fernsehprogramm die Zöllner stärker als die hinter der Schranke wartenden motorisierten und unmotorisierten Bezwinger diese unsinnigen Passes.
Italia
Wenn's denn sein muss
Dogana
Das Tor zur EU
Sie ließen uns dann doch noch passieren, und so hatte ich die Chance, zur Abwechslung mal wieder ein paar Euro auszugeben. Machte ich aber nicht. Erstmal an den See rollen, die Ausblicke im letzten Teil der Abfahrt über Maccagno, Luino und den italienischen Teil des Langensees waren ja schon ganz nett. Unten in Maccagno machte ich meine Mittagspause, hatte ja noch genügend Migros-Verpflegung dabei. Weiter am See auf befahrener Straße nach Luino, dort abbiegen in Richtung Locarno und nach 30 km war der Italien-Spuk schon wieder vorbei, Schweizer Boden hatte mich wieder.
Lago Maggiore
Panoramaseeblick
Luino
Vorne Maccagno, hinten Luino
Maccagno
Maccagno
Der Schweizer Boden gehörte zum Tessin, und die folgenden Kilometer bis nach Locarno waren nicht unbedingt eine Werbung für diesen Kanton. Das Tessin ist sowieso nicht mein Ding, entweder zu dichte Vegetation oder gnadenlos verbaut. Letzteres traf auf den Rest meines Weges zu. Vorbei am "Flughafen" Lugano-Agno fuhr ich in Richtung Monte Ceneri. Ein wichtiger Pass, trennt das Sopra- vom Sotto-Ceneri und muss auf der fahrt von der Schweiz nach Mailand überwunden werden, von Bahn und Straße. Und so führen die Bahnlinien und diverse Straßen durch das Tal, von Industriegebieten in Gewerbegebiete und umgekehrt. Ab und an ein historischer Ortskern dazwischen und ehe man sich versieht, ist man schon oben, auf dem hässlichsten Pass der Alpen. Okay, richtig hoch ist er nicht mit seinen 554 Metern ...
Monte Ceneri
Kurz vor der Passhöhe ...
Monte Ceneri
... des hässlichsten Passes der Alpen
Monte Ceneri
Geschafft!
Monte Ceneri
Passlandschaft am Monte Ceneri
Bellinzona
Im Tal kann man Bellinzona erkennen
Straße
Aber hauptsächlich sieht man Straße
Die schönen Talblicke auf der Abfahrt in die Magadino-Ebene entschädigen wieder ein bisschen, von Locarno bis Bellinzona reicht das Panorama. Aber trotzdem, richtig schön ist es nicht. Durch Industrie und intensive Landwirtschaft legte ich die letzten Kilometer an den Lago Maggiore zurück.
Autobahn
Und zwar nicht nur eine Straße
Kabine
Mahnmal?
Lago Maggiore
Hinter Bushaltestelle und Fahrad, am Horizont:
der Lago Maggiore
Magadino-Ebene
Die Magadino-Ebene: Sowas nennt man wohl "intensiv genutzt"
Magadino-Ebene
Da, wo im Tal die Bäume stehen,
fließt der Ticino
Bellinzona
Hinten Bellinzona, unten Cadenazzo
Das war also die längste Etappe bisher, um 18:00 war ich wieder in Locarno. Ausnahmsweise mal ein Abendessen im McDonalds, dann bestätigte ich mir mit einem Besuch im Internet die schlechten Wettervorhersagen: Morgen sollte es regnen, "im Simplongebiet und in der Region Locarno zum Teil ergiebig" – das hörte sich stark nach einem weiteren Ruhetag an. Ein bisschen Zeitung lesen in der Lobby und im Bett und mit den ersten Regentropfen schlief ich ein.

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© Holger Rudolph