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1.6.2007

Übersicht Tour Mai/Juni 2007

3.6.2007

Samstag, 2.6.2007 – 8. Etappe

Tageskilometer: 86,1 Tageshöhenmeter: 980 Tagessattelstunden: 4:37
Tourkilometer: 834,4 Tourhöhenmeter: 5.050 Toursattelstunden: 43:24
Route: Locarno – Bellinzona – Biasca – Faido – Airolo
Wetter: Schön, in der oberen Leventina starker Gegenwind
Und es wurde besser. Strahlender Sonnenschein, Frühstück um 7 Uhr, dann der früheste Start der ganzen Tour. Schließlich stand ein Pass auf dem Programm, vorher eine lange Anfahrt durch die Leventina – welcher Pass das sein sollte, war
war allerdings noch nicht ganz klar, Gotthard oder Nufenen. Ein paar Fotos machte ich noch in Locarno, vom Lago Maggiore und von der Alpe di Neggia, dann ging es nonstop bis Biasca, dort legte ich die erste Pause ein. Die örtliche Migros kannte ich schon von vielen Besuchen. Und ich legte Armlinge und Beinlinge ab, denn a) war es wärmer geworden und b) würde es steiler werden.
Schönes Wetter!
Die letzten Wolken hängen in den Hängen
Locarno
Letzter Rückblick auf die
Uferpromenade von Locarno
Lago Maggiore
Licht und Schatten, Sonne und Wolken, Schiff und See
Alpe di Neggia
Unten ein Schiff, oben die Alpe di Neggia
Alpe di Neggia
Und nochmal die Alpe di Neggia,
in echt und gespiegelt
Weit kam ich nicht, dann musste ich eine Notbremsung durchführen, den Fotoapparat aus der Tasche zerren und einen historischen Zug fotografieren: Der TEE fuhr talabwärts. Und jetzt fiel es mir auf: Überall parkten Autos, viele Männer standen mit Fotoapparaten bewaffnet an der Bahnstrecke. Die drei, die ein paar Meter abwärts auf dem Bahndamm standen, hatten allerdings Pech: In dem Moment, als der TEE vorbeifuhr, verdeckte ein Güterzug die Sicht.

Richtig voll wurde es schließlich in der Serpentine des ersten Steilstücks, zwischen Giornico und Lavorgo. Jede Menge Pufferküsser standen dort und warteten. Der Platz ist schon nicht schlecht, schließlich sind die Züge hier in drei Etagen zu sehen. Nun ja, ich entschied, mich einfach mal dazuzustellen. Mir fiel auch wieder ein, was hier los war: Die Gotthardbahn feierte ihr 125-jähriges Bestehen, heute standen Fahrten mit historischen Zügen auf dem Programm. Der TEE war einer davon, noch historischer wurde es, als der dampflokbetriebene Zug um die Ecke bog. Klick, Klick, Klick, Dauerfeuer der Fotoapparate.
TEE
Notbremsung, Foto aus der Tasche reißen,
abdrücken
Pufferküsser
Was ist denn hier los?
Pufferküsser
Auf irgendetwas warten die doch ...
Pufferküsser
Geheime Zeichen?
Pufferküsser
Es wird immer voller
Dampf
Was kommt denn da um die Ecke
Dampf
Aha!
Dampf
Und gleich im Tunnel
Als der Zug vom Tunnel verschluckt wurde, wurde es hektisch: Jeder rannte eine Etage höher, direkt an die Gleise, da schnaufte schon bald darauf der Zug direkt vorbei. Man hätte den Passagieren die Hand geben können. Noch ein paar Augenblicke später dampfte es ganz oben.
Pufferküsser
Schnell zur nächsten Etage ...
Pufferküsser
... warten ...
Pufferküsser
... und warten ...
Pufferküsser
... und winken
Dampf
Noch eine Etage höher
Tunnel
Ein Tunnel, leer
Ich setzte mich aufs Rad und meine Fahrt fort. Blöderweise hatte der Wind gedreht und pfiff nun die Leventina hinunter, das war kein Spaß. Zu allem Überfluss spürte ich mein Knie, da entschied ich mich, heute nur bis Airolo zu fahren und morgen über den Pass. Und noch in diesen Gedanken fuhr ich am nächsten Auflauf vorbei: Im Bahnhof von Lavorgo stand der Zug von eben, jetzt konnte er von ganz nah bewundert und fotografiert werden. Das geschah natürlich ausgiebig, ehe sich die Aufmerksamkeit wieder auf die Gleise lenkte, da der Gegendampfzug aus dem Norden angetuckert kam.
Pufferküsser
Ganz nah!
Pufferküsser
Fast zum Anfassen ...
Pufferküsser
... und Lokführer spielen
Pufferküsser
Das Warten
Pufferküsser
Das Warten – Fortsetzung I
Pufferküsser
Das Warten – Fortsetzung II
Pufferküsser
Das Warten – Fortsetzung III
Pufferküsser
Das Objekt der Begierde
Pufferküsser
Wieviele Fotos sind hier wohl
insgesamt geschossen worden?
So, jetzt reichte es aber. Weiter ging es mit Muskelkraft auf zwei Rädern. Auch die Muskelkraft brauchte Energie, in Faido machte ich die Mittagspause. Plötzlich belebte sich die Straße, die Pufferküsserkarawane zog talaufwärts zum nächsten Aussichtspunkt. Das machte ich nicht mehr mit, ich fuhr lieber ohne weitere Eisenbahnnostalgie nach Airolo. Immer wieder beeindruckend, wie verbaut die Leventina durch Autobahn, Rastanlagen, Nationalstraße und Bahnlinie ist, das ist der Preis, den die Transitstrecken zahlen müssen. Der Gegenwind drückte mächtig aufs Tempo und auf die Psyche, gut, dass in Airolo für heute Schluss war. Das hatte ich glücklicherweise bald erreicht.
Faido
Mittagspause in Faido
Leventina
Ein Transit-Tal muss wohl so aussehen
Gotthard
Die Narben am Berg im Hintergrund – das ist
die Straße über den Gotthard
In Airolo machte ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft, einen Campingplatz gab es leider nicht, also wurde es ein Hotel. Und zwar das Hotel delle Alpi direkt am Bahnhof. Seine besten Tage hatte es offensichtlich schon hinter sich, aber 50 CHF für Einzelzimmer mit Frühstück – das ist okay. Und sauber war es auch, es atmete zwar den Charme der 70er Jahre, aber geputzt wurde schon regelmäßig.

Da es erst 16 Uhr war, hatte ich Zeit genug für einen ausgedehnten Ortsrundgang. Was mir auffiel: Fast in jedem zweiten Haus war ein Restaurant, eine Bar, ein Café. Wie können die sich denn halten? Wer isst denn hier? Insgesamt machte Airolo einen etwas heruntergekommenen Eindruck auf mich, gut, es war Zwischensaison, aber ist es hier im Winter wirklich schön? Wie wird es hier aussehen, wenn der Gotthard-Basistunnel eröffnet ist?
Bahnhof Airolo
Am Bahnhof Airolo
Hotel
Mein Hotel delle Alpi
Mahnmal
Das Bauarbeitermahnmal – Vorderseite
Mahnmal
Das Bauarbeitermahnmal – Rückseite
Tunnelportal
Südportal des Gotthardbahntunnels
Gesperrt
Nufenenpass: Gesperrt
Airolo
Ortszentrum von Airolo
Nufenenpass gesperrt, das heißt: Morgen Gotthard und Furka. Die Königsetappe, das wird sie sein. Also versuchte ich, früh in diesem superweichen Bett einzuschlafen. Hat sogar geklappt.

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© Holger Rudolph