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2.6.2007

Übersicht Tour Mai/Juni 2007

4.6.2007

Sonntag, 3.6.2007 – 9. Etappe

Tageskilometer: 111,1 Tageshöhenmeter: 1.934 Tagessattelstunden: 6:34
Tourkilometer: 945,5 Tourhöhenmeter: 6.984 Toursattelstunden: 49:58
Route: Airolo – Gotthardpass (2.108 m) – Hospental – Furkapass (2.430 m) – Oberwald – Brig
Wetter: Schön, relativ warm
Mein ein paar klitzekleinen Kreuzschmerzen wachte ich auf, war schon eine sehr weiche Matratze. Dafür ist das Frühstück um Welten besser als das vor einigen Wochen in Villard-de-Lans, eine ordentliche Grundlage für die zwei Pässe heute. Sonnencreme, Fahrradpacken, und los geht es.

Und zwar ohne einen Meter einrollen sofort bergauf, zunächst im Ort, dann in Serpentinen die erste Steilstufe. Kurze Pause, um das übliche Foto zu schießen, und weiter geht es. Schon morgens ist es ziemlich warm, dazu noch relativ klar unter einem wolkenlosen Himmel.
Airolo
Airolo und die Gotthardstraße
Steigung
Die erste Aufgabe
Standardfoto
Das Standardfoto
Airolo
Airolo und die obere Leventina
Vor dem Tunnel
Diverse Verkehrsanlagen
Kurve
Kurve am Berg
Vorbei an Motta Bartola, durch unter der und über die neue Straße, stetig ging es bergauf, der Tremola entgegen. Vorher machte ich noch ein Pause, um das Straßengewirr um die Motta Bartola und den Blick in die obere Leventina zu fotografieren, dann fuhr ich ein paar Meter weiter und stand vor einer verschlossenen Schranke. Die Tremola war also gesperrt. Mir sind jedoch vorhin Radfahrer entgegengekommen, die dort herunter gefahren sein mussten, da zögerte ich nicht, unter der Schranke durchzukriechen und trotzdem hochzufahren. Immerhin war die Straße mir und ich hatte keinen unangenehmen Kontakt mit Motorrädern oder Autos zu befürchten (ehrlichgesagt hatte ich auch auf den nichtgesperrten Pässen in diesem Jahr noch keinen solchen unangenehmen Kontakt).
Motta Bartola
Panorama Motta Bartola
Zwei Straßen
Zwei Straßen, ...
Straßensperre
... eine gesperrt
Warum sie gesperrt war, merkte ich nach einigen Serpentinen: Es lag noch Schnee auf der Straße. Doch durch die ersten Schneeflecken konnte ich noch locker durchfahren. Die "Architektur" der Tremola fasziniert mich immer wieder; da steckt doch mehr dahinter als bei der hingeklotzten neuen Straße. Macht auch mehr Spaß zum Fahren (bergauf, bergab ist das mit dem Kopfsteinpflaster so eine Sache), da man durch die Serpentinen sehr schnell an Höhe gewinnt und den Fortschritt greifen kann. Sowas ist mir viel lieber als eine lange, gerade Steigung an einem Hang, wie z. B. auf der Ostseite des Sustenpasses.
Tremola
Die Serpentinen der Tremola von unten
Schnee
Der erste Schnee
Notrufsäule
Allein auf weiter Flur
Tremola
Die verlassene Tremola
Alt und neu
Oben rauscht der Verkehr
Tremolo xxl
Innovatives Straßenpanoramafoto
In der Tat, wie vermutet hatte ich die Straße ganz für mich alleine. Eine neue, nette Erfahrung. Weiter oben wurden die Schneefelder größer, kurz vor der Passhöhe musste ich dann ca. 200 m durch den Schnee schieben, war zwar etwas anstrengend, aber letztlich auch kein Problem. Es kam sogar ein bisschen Ski-feeling auf, da ich, um wieder in die Bindung (= in die Pedale) zu kommen, erst den Schuh vom Schnee befreien musste.
Alt und neu
Alt und neu, fast auf einer Höhe
Tremola
Kopfsteinpflaster gestapelt
Tremola
Das Rad und die Straße
Schnee
Nun muss geschoben werden
Um 11 Uhr erreichte ich die Passhöhe, mit einem Schnitt von 8,14 km/h... Oben fragte mich ein Radfahrer, ob man durch die Tremola hinunterfahren konnte, was ja eine sinnvolle Frage war, aber überrascht war ich, gesiezt zu werden. Ist mir unter Reiseradlern auch noch nicht passiert. So alt sehe ich doch gar nicht aus...

Oben machte ich Mittagspause, fotografierte das total verklebte Passschild und besuchte zum ersten Mal das Museum zur Passgeschichte im alten Gotthardhospiz. Das war interesant, mehr Informationen gibt es unter www.gotthard-hospiz.ch oder natürlich auch auf diesen Seiten hier. Zu dem Rummel auf der Passhöhe hatte ich mich ja an anderer Stelle schon geäußert, das muss ich nicht jedesmal wiederholen. Ist halt so.
Passfoto
Passfoto verklebt
Passfoto
Passfoto verklebt ohne Rad
Passfoto
Passfoto angebissen
Vor der Abfahrt nach Hospental fuhr ich noch ein paar Meter auf der neuen Passstraße in Richtung Mailand, um Fotos von der Tremola zu machen. Die gibt es unter diesem Absatz. Von der Straße hat man zudem einen schönen Überblick über die Passlandschaft mit See, Hospiz, Hotel, Parkplätzen, Andenkenbuden etc. Auch das habe ich fotografiert.
Tremola
Die Tremola im Ganzen
Passsiedlung
Passsiedlung
Hospiz
Hospiz, Hotel und Restaurant
Passlandschaft
Die Passlandschaft mit See, Parkplätzen, Hotel, Hospiz etc.
Der frisch gefallene Schnee (er fiel, als ich Lausanne im Regen besuchte) schmolz schon wieder stark ab, das gab der Landschaft einen eigenen Reiz. Wie ein riesiger Flickenteppich sah es hier oben aus, weiß-braun gemustert, das war auch ein paar Fotos wert.
Flickenteppich
Flickenteppich – Panorama
Flickenteppich
Flickenteppich – Überblick
Flickenteppich
Flickenteppich – Detail
Die Abfahrt auf der gut ausgebauten Gotthardstraße nach Hospental war wie immer kein Problem und schnell bewältigt. Leichte Zweifel, ob vielleicht auch der Furkapass gesperrt sein könnte, verflogen rasch, und getrieben vom Rückenwind (ja, auch sowas gibt es) war ich ratzfatz in Realp. Doch da war erstmal Schluss mit Ratzfatz, knappe 900 Höhenmeter bremsen schon ein bisschen. Die ersten Serpentinen über Realp sind das steilste Stück des Furka von dieser Seite, ich setzte mir Ziele, an denen in Pausen machen wollte. Natürlich solche mit schönen Fotoplätzen. Denn der Blick ins Urserental bis zum Oberalppass ist immer wieder schön, und immer wieder neu, je nach Wetter, Jahreszeit, Schneelage etc. Und eines der für mich schönsten Bilder dieser Tour habe ich hier geschossen, das unten links, betitelt mit "Fahrrad und Urserental II".
Hospental
"Zwischentief" Hospental
Steigung
Die zweite Aufgabe
Urserental
Fahrrad und Urserental I
Urserental
Urserental ohne Fahrrad I
Urserental
Urserental ohne Fahrrad II
Urserental
Fahrrad und Urserental II
Das Hotel Galenstock auf 1.995 m ist eine wichtige Marke auf dem Ostanstieg des Furkapasses. Blickte ich bisher hauptsächlich zurück ins Urserental, richtet sich der Blick nun nach oben, zur Passhöhe. Und es wurde heller, denn ich war nun oberhalb der "Schneegrenze". Die Sonne schien, der Schnee schmolz und ich quälte mich nach oben. Teilweise mit einer Geschwindigkeit, die ich beim Joggen locker übertreffe, die Idee, noch den Grimselpass zu bezwingen, legte ich in diesen Minuten ad acta. Lieber bis nach Brig rollen. Beim Hotel Tiefenbach machte ich nochmal eine Pause, dann kam der Endspurt.
Passhöhe
Weit hinten am Horizont die Passhöhe
Passhöhe
Das Fahrrad und das Ziel
Passhöhe
Mit dem Tele sieht es viel näher aus
Letzte Serpentine
Die letzte Serpentine
Furka-Dampfbahn-Strecke
Furka-Dampfbahn-Strecke
Irgendwie schafft man alles, auch den Furkapass. Die zwei Serpentinen unterhalb der Passhöhe nahm ich mit links (wie geht denn das?) und die letzten Meter zum Passschild sind jedesmal wieder ein Genuss. Fast bretteben ist die Straße, mit knapp 20 km/h erreichte ich das ersehnte Ziel. Fotos müssen sein, klar, die Passfotos und Panoramablicke zurück nach Uri und voraus ins Wallis. Die Gipfel des Berner Oberlandes steckten in den Wolken, also war der Verzicht auf den Grimselpass und die Oberaarstraße nicht ganz so schlimm. Und aufgeschoben ist nicht aufgehoben, die Oberaarstraße bleibt ganz oben auf meiner To-do-Liste für die Schweiz.
Blick nach Uri
Panoramablick zurück nach Uri
Blick ins Wallis
Panoramablick vorwärts ins Wallis
Passfoto
Passfoto
xx
Der berühmte Zwei-Pässe-Blick mit den
bewölkten Gipfeln der Berner-Oberland-Eisriesen
Grimselpass
Grimselpass von oben
Dann die Abfahrt. Natürlich auch nicht neu, der Furka ist nun mal einer meiner meistgefahren Pässe. Trotzdem immer wieder beeindruckend ist es, wie schnell sich der Rhônegletscher zurückzieht. Ich kann mich noch erinnern, von der Serpentine beim Hotel Bélvèdere fast direkt in die Eisgrotte gehen zu können, jetzt kann man den Gletscher von dort fast nicht mehr sehen. Und dass man von der Passhöhe ins Goms blicken kann, das Ende der Landebahn des ehemaligen Militärflughafens von Ulrichen erkennt, ist mir bisher nie aufgefallen. Umkehrschluss: Dann muss man von unten ja auch die Passhöhe sehen können. Da muss ich mal drauf achten.
Stapelstraße
Schon wieder Stapelstraße, diesmal
Betonplatten
Hotel Belvédère
Das Hotel Belvédère
Goms
Der Blick ins Goms
Weiter ging es mit dem Bremsenbelastungstest. Fast ohne Stopp bis Gletsch, dann weiter nach Oberwald. Natürlich habe ich zum x-ten mal die klassischen Fotos gemacht, der Furkapass von Gletsch, die Kehren des Grimselpasses etc. Nichts wirklich neues. In Gletsch beginnt ein Naturpfad, der auf Hinweistafel u. a. das Abschmelzen des Rhônegletschers thematisiert. Wenn man sich da die Bilder aus den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts anschaut, dann weiß man, warum die Straße auf den Furkapass von Gletsch in Richtung Uri nicht auf dem Talboden verläuft ...
Rhônegletscher
Bald ist er weg, der Rhônegletscher
Furkastraße, Gletsch, Grimselstraße
Furkastraße, Gletsch, Grimselstraße
Rhônegletscher
Gletsch, Furkastraße und der letzte Zipfel
des Rhônegletschers
Grimselpass
Die Serpentinen des Grimselpasses von unten
In Oberwald zog ich erstmal die Winterjacke aus, es war ja Sommer. Und sobald ich wieder in die Pedale treten musste, wurde es warm. Gute 40 km musste ich noch bis Brig zurücklegen, zunächst fuhr ich aber nur bis Ulrichen. Hier war ich im Winter eine Woche zum langlaufen, daher wusste ich um den kleinen Laden, der auch sonntags geöffnet hatte und wo ich mir ein Eis und eine Cola-light genehmigte. Dann schaute ich mich ein wenig im Ort um, sieht ja im Sommer schon anders aus als im Winter. Genug gesehen, weiter ging es.
Ulrichen
Loipe Ulrichen, Blick Richtung Obergesteln
Ulrichen
Loipe Ulrichen, Blick talabwärts
Ulrichen
Rückblick auf den alten Militärflugplatz
von Ulrichen
Im oberen Goms kämpfte ich ein wenig gegen den Wind, allerdings nicht lange, dann ging es bergab in Richtung Brig. In Fiesch dann ein Fehler: einen Coop-pronto ließ ich rechts liegen, in der Hoffnung auf Brig. Dort kam ich um 17:40 am Bahnhof an, fand natürlich keinen Coop-pronto und machte mich mit relativ wenig Essbarem zum Campingplatz auf. Dort gab es glücklicherweise einen kleinen Laden, das Abendessen war also gerettet. Und ich durfte endlich mal wieder das Zelt aufbauen! Und Wäsche waschen! Über den Zaun zwischen Campingplatz und Spazierweg an der Saltina hatte ich mich schon das letzte Mal aufgeregt, trennte er mich doch von der bequemen Bank und zwang mich zum unbequemen Essen auf der Wiese. Aber, was solls, Hotels hatte ich genug und beim Zelten ist nun mal nicht alles perfekt.

Auf dem anschließenden Stadtspaziergang durch Brig entdeckte ich einen kleinen Supermarkt im Bahnhof, den ich eigentlich kannte, aber wohl verdrängt hatte. Nun gut, zu spät. Der übliche Besuch im Stockalperschloss, dann legte ich mich bald in den Schlafsack, war ja keine billige Strecke heute ...
Campingplatz
Wäschetrocknen vor naher,
aber unerreichbarer Bank
Stockalperschloss
Das Stockalperschloss
Stockalperschloss
Sprachtafeln im Stockalperschloss

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Übersicht Tour Mai/Juni 2007

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© Holger Rudolph