www.montivagus.de | |
Pässe in der Schweiz . Pässe in Frankreich . Pässe in Italien . Pässeliste . Touren | |
News . Sitemap . Impressum . Links . E-Mail . Forum . Off-topic |
Dienstag, 28.5.2008 2. Etappe
|
Richtig trocken wurde die Hose nicht über Nacht, na gut, was solls, war ja noch
etwas Zeit bis zum Start. Erstmal Brötchen holen natürlich EM-Brötchen dann am
Campingplatz frühstücken, Zelt abbauen, packen und los. Inzwischen hatte ich auch einen
groben Plan für die nächsten Tage, da das schönste Wetter für die Ostschweiz vorhergesagt
war (passte mir auch in den Kram, denn die kannte ich noch kaum). Das Ziel für heute
hieß Bodensee. |
|
Große Steigungen waren natürlich nicht zu erwarten. Mal verlief die Rhein-Route
im Wald, dann wieder direkt am Rhein, Grenzübertritte nach Deutschland waren oft möglich
und auch erlaubt. Langsam kristallisierte sich Zurzach als Ort der Mittagspause heraus.
Vorher ging es noch gemütlich am Kernkraftwerg Leibstadt vorbei, noch gemütlicher hinter
einem Bauern mit Enkelin und Kühen her, ehe ein Warnschild einen kurzen Stopp erzwang.
Der Gerichtspräsident Humbel hielt dessen Formulierung offensichtlich nicht für
busswürdig. |
|
|
Also, Mittagspause in Zurzach. Und der Himmel sah aus, als ob es auch hier
das für den Rest der Schweiz versprochene Gewitter geben könnte glücklicherweise blieb
das eine Drohung und der Rest des Tages schön. Das Mittagessen besorgte ich mir im Coop,
und fand dann eine Bank im Kurpark als geeigneten Ort, es zu verspeisen. Als Getränk gab
es etwas ganz Besonderes: Adelbodner Mineral mit Tannenknospengeschmack. Nun, das blieb
ein einmaliges Erlebnis, schmeckte ein wenig nach Klostein
|
|
Ein Flussradwegradler wird nicht mehr aus mir. Nicht, dass die Landschaft
langweilig oder uninteressant wäre, aber dennoch, irgendwie passiert zu wenig. Auch
wenn auf dem Teilstück zwischen Zurzach und Schaffhausen ein paar Höhenmeter bewältigt
werden mussten und so der Blick auch mal von weiter oben auf den Rhein fiel, es blieb
doch eher flach (natürlich kann das einen Diplomgeographen nicht wirklich überraschen). |
|
Ein Höhepunkt touristischer Art kam am frühen Nachmittag: Der Rheinfall bei
Schaffhausen. Deutliches Anzeichen dafür war der sprunghaft gestiegene Anteil fernöstlicher
Mitmenschen. Nun ja, dann musste ich mir das auch anschauen. Einen schweizer Franken
kostete es, sich ein paar Treppenstufen näher an das tobende Wasser zu begeben. Ein
paar Fotos machen, schließlich wollte ich nicht unangenehm auffallen, dann fuhr ich
weiter. Auf meiner Karte war ein Campingplatz in Stein am Rhein eingezeichnet, bis dorthin
waren es noch gute 25 km, das sollte also das Ziel für heute sein. |
|
Doch vorher gab es noch eine Premiere für mich: Nie in meinem Leben habe ich
vorher eine schweizer Veloroute außerhalb der Schweiz befahren. Nun war es soweit, durch
die Ex- und Enklave Büsingen (je nach dem, von wo man es betrachtet), dem Ort, wo man
das seltenste aktuelle Nummernschild Deutschland sehen kann. Und wo ich ohne Auslandsgebühren
zahlen zu müssen sowohl schweizer Franken als auch deutsche Euro abheben konnte. Und wo
mit dem FC Büsingen der einzige deutsche Fußballverein im schweizer Fußballverband
spielt, etc. |
|
Auch nach Büsingen gingen die Grenzwechsel weiter, nach ein paar Kilometern
Schweiz war ich plötzlich wieder in Deutschland, von wo ich über den Rhein nach
Diessenhofen, mit seiner schönen länderverbindenden Holzbrücke schauen konnte. Die
letzten Kilometer bis Stein waren nochmal recht hügelig, dann erreichte ich meinen
Zielort. |
|
In Stein kaufte ich mir zunächst in der örtlichen Migros-Filiale mein
Abendessen und machte mich dann auf die Suche nach dem Campingplatz. Die Fußball-EM
regierte natürlich auch hier, von der schweizer Boulevardzeitung brüllte mich die
Schlagzeile "Blick-Leser: Huggel raus" an
da fühlte ich mich doch glatt ans
Waldstadion erinnert. Hier ging es allerdings um die endgültige Nominierung des
EM-Kaders der Schweiz, Huggel blieb drin (spielte dann allerdings keine Minute),
raus flog mit Thomas Häberli der treffsicherste Stürmer der vergangenen Saison in
der schweizer Liga ein Fehler, wie sich später hinausstellen sollte. Doch
ich schweife ab, noch war es ja noch mehr als eine Woche bis zum Beginn der EM. Abendessen am Rhein mit Blick auf Stein am Rhein, dann eine ruhige Nacht im Zelt, so hieß die Aktualität für mich. |
|
|
|