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Mittwoch, 28.5.2008 – 3. Etappe
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Das Frühstück gab es am Campingplatz, dann begann die Bodenseetour. Ziel
noch unbekannt, erstmal wollte ich bis zum Ostende des Sees fahren und dann soweit
rheinaufwärts wie möglich. Der Radweg war sehr schön, meist asphaltiert, und ich
hatte entlang des Bodensees fast ständig Rückenwind! Sowas gibt es auch. Durch
Scherzingen fuhr ich, doch Jan Ullrich sah ich nicht. Nur ein Telekom-Zeppelin
drehte seine Runden über dem See (an dessen Ufer ja eine der Wiegen der
Zeppeline steht). Einzig die schlechte Sicht störte, ansonsten ein fast optimaler
Vormittag. |
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Die Mittagspause machte ich nach fast 60 km in Romanshorn, nach dem Migros-Einkauf
fand ich eine geeignete Bank im Schatten auf der Mole des Hafens. Schiffe fuhren
ein und aus, Schwäne liefen auf den Wegen und ich trank gefühlte 10 Liter irgendwelcher
kalten Flüssigkeiten. Heiß war es schon, und ziemlich feucht, kurz: Schwül. Eigentlich
typisches Gewitterwetter, doch die Wettervorhersage der NZZ prophezeite solche fast
für das ganze Land, bis auf die Ostschweiz. Schön. Noch schöner, dass sie recht behielt. |
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Immer noch bei Rückenwind und immer noch bei schwüler Hitze fuhr ich weiter,
die nächste Pause kam allerdings schon knappe 20 km weiter in Rorschach. Straßenkarten
waren unnötig, die Beschilderung der Velorouten ist beispielhaft. Ich konnte mich
immer auf die roten Schilder mit der 2 auf blauem Grund verlassen. Die Pause in Rorschach
war allerdings nur kurz, dann fuhr ich weiter. Es war jedoch erst kurz nach 14 Uhr, da
konnte ich noch einige Kilometer fahren. |
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Vorbei am Flugplatz Altenrhein führte der Radweg, dann verließ er den Bodensee
Nun musste ich mich entscheiden, entweder einen Schlenker durch das Naturschutzgebiet
Rheindelta oder direkt am Rhein entlang zu fahren. Ich entschied mich für das
Naturschutzgebiet, also für den Verlauf der Radroute – die ein zweites Mal die Schweiz
verließ, diesmal nach Österreich. So war ich auch einige Zeit im zweiten EM-Land. Kurz
zuvor riss mich jedoch ein Schild am Wegesrand quasi aus dem Sattel, ist schon kurios,
zu was man hier so gezwungen wird. |
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Der Abstecher nach Österreich lohnt sich, der Schlenker durch das
Naturschutzgebiet Rheindelta ist die Zusatzkilometer wert. Zwar kommt man vom Rad kaum
in den Genuss, die Vielzahl seltener Arten auch zu sehen, dennoch ist es eine andere Welt.
Natürlich nicht unberührt, aber doch ziemlich in Ruhe gelassen. |
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Zurück in der Schweiz merkte ich dann langsam, dass ich schon über 100 km in
den Beinen hatte. In Altstätten, der östlichsten Stadt der Schweiz, kaufte ich mein
Abendessen ein. Für einen Stadtbummel durch die sehenswerte Altstadt fehlte mir die
rechte Lust, ich wollte so schnell wie möglich auf den Campingplatz. Einer sollte
sich in Kriessern, etwa 5 km östlich von Altstätten am Rhein, befinden. |
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Dort fand ich ihn dann auch. Hauptsächlich für Dauercamper, ein offensichtlich
nicht allzu begeisterter Campingplatzwirt wies mir einen Platz auf der Liegewiese am
"Strand" des Badetümpels zu. Ein Phänomen, dass ich noch öfter erleben sollte: Campingplätze,
die fast vollständig von Dauercampern besetzt waren und kaum Platz für Tagesgäste hatten.
Eigentlich muss man die gar nicht mehr in irgendwelchen Campingführern oder auf
Straßenkarten verzeichnen. |
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Nun ja, was solls, mein Zelt stand, ich konnte die abendliche Wäschewasch-Essen-
Routine zelebrieren und mich dann mit Leselampe um die Stirn ins Zelt legen. Ein paar
Seiten Nick Hornby ... es wurden ein paar mehr und ich ahnte, dass dieses Buch nicht die
ganze Reise reichen würde. |
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