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Donnerstag, 29.5.2008 – 4. Etappe
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Schluss mit lustig, heute ging es in die Berge. Noch nicht sofort, aber
unumgänglich später. Über Wildhaus wollte ich ins Toggenburg. Doch da nur wenige
Kilometer vom "Einstieg" in den Pass das Fürstentum Liechtenstein liegt, sollte es
zunächst dorthin gehen. |
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Und zwar auf einem schönen Radweg direkt am Rhein, zeitweise auf dem Rheindamm.
Schöne Sicht, schöne Blicke auf den Rhein und schöner Gegenwind. Und was für einer! Es
waren ja nur 30 brettebene Kilometer bis Vaduz, die schaffte ich locker in einem 18er
Schnitt … |
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Kunst am Weg – eine Vogelscheuchenausstellung begleitete mich ein wenig, ehe
ich Liechtensteinn erreichte. Schnell über die Brücke und die letzten Kilometer bis
Vaduz konnte ich hin und wieder etwas windgeschützt zurücklegen. Die Stadtbesichtigung
dauerte gefühlte zwei Minuten, ein paar Fotos und eine Notiz im Hirn, das offensichtlich
interessante Kunstmuseum in Zukunft irgendwanne einmal zu besuchen. |
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Zurück bis Buchs ging es dann rückenwindgestützt deutlich rascher. Die
Mittagspause legte ich in Grabs ein, am Beginn der Steigung auf den Grabserberg, meinem
Pass für heute. Zeitung lesen, Brötchen essen, etwas ausruhen, dann ging es los. "Los"
hieß in diesem Fall "rauf". Dank der MTB-Übersetzung war es allerdings nicht wirklich
wild, die eine oder andere Fotopause konnte ich ohne nennenswerte Probleme einlegen. |
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Denn der Blick über das Rheintal war schon schön. Er reichte von Liechtenstein
bis in den Vorarlberg hinein, über Buchs, Grabs, Vaduz und andere Orte in der Rheineben,
und das bei schönem Wetter und klarer Sicht. Die Straße war wirklich schön, fast kein
Verkehr, erst am Hang über dem Rheintal, dann im Wald, ehe ich kurz vor Wildhaus auf
die Hauptstraße musst. Hier war der Verkehr stärker, aber nach wenigen Kilometern
war die Passhöhe, der Ort Wildhaus erreicht. Zeit für eine Pause. |
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Und dann Zeit für die Abfahrt. Das Toggenburg ist eine schöne Landschaft,
hätte ich auch früher schon mal entdecken können. Die Churfirsten kannte ich bisher
nur von der anderen Seite, vom Walensee. Hier fuhr ich nun in ihrem Rücken hinunter
durch das Tal der Thur. Bei schönstem Wetter, durch blühende Wiesen, hach, kann
schon schön sein in der Schweiz. Nachfolgend ein paar Bilder |
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Es ist keine nationale Veloroute, die durch das Toggenburg führt, dafür
eine regionale, die Nr. 95, die Thurroute. Die Beschilderung ist genauso gut wie bei
den nationalen Routen, auch hier wird man, wo es geht, abseits der stark befahrenen
Straßen durchs Land geführt. In diesem Falle talabwärts in Richtung Wattwil. |
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Bei Neu St. Johann zweigt die Straße über die Schwägalp ab. Es gibt also
noch Aufgaben in der Ostschweiz, ich fuhr weiter, in Richtung Wattwil und Ricken.
Was plötzlich ins Sichtfeld kam, war der Säntis. Heute sah ich ihn zum ersten Mal
auf dieser Tour, doch er sollte mich die nächsten Tage begleiten. |
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So, die letzten Kilometer im Toggenburg. In Ebnat-Kappel kaufte ich mir
mein Abendessen, Ziel für heute sollte die Passhöhe des Ricken sein, dort waren auf der
Karte zwei Campingplätze eingezeichnet. Das bedeutete eine frühe Ankunftszeit, irgendwann
gegen 16 Uhr, und daher einen ruhigen Abend. In Ulisbach war es so weit, die Steigung
hinauf zum Ricken begann. Ich nahm die alte Rickenstraße, die neue ist doch ziemlich
verkehrsreich, die Motorräder dröhnten durch das Tal. Oben am Ricken fand ich die
Campingplätze auch recht schnell, was ich nicht fand, war eine Rezeption. Alles voll mit
Dauercampern, ich konnte kein Fleckchen entdecken, auf dem ich ein Zelt hätte aufbauen
können, also suchte ich auch nicht mehr lange nach einer Rezeption sondern brach
kurz entschlossen auf hinunter an den Zürichsee. In Jona gab es ja auch einen Campingplatz.
Es war eine schöne Abfahrt, mit tollen Blicken über den Zürichsee, dennoch blieb ich nicht allzu oft für eine Fotopause stehen, denn nun wurde es ja schon später. In Jona fand ich nach einigem Suchen den Campingplatz … bzw. das, was mal ein Campingplatz werden sollte. Der war noch in Bau. Hm, ein paar hundert Meter weiter sah ich einige Wohnwagen am See stehen, doch wie oben am Ricken, alles Dauercamper und keine Rezeption. |
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Also weiter fahren, bei Stäfa war auch ein Campingplatz eingezeichnet. Ich fuhr
entlang des dichtbesiedelten Sees und mir kamen erste Zweifel. Dort, wo er laut Karte sein
sollte, war kein Campingplatz. Nachfrage bei einer Tankstelle: Hier gibt es schon lange
keinen mehr, am anderen Ufer des Sees vielleicht. Danke für die Info, aber es war nun
doch etwas spät, um noch auf die andere Seite zu fahren. Also mit der S-Bahn zurück nach
Rapperswil-Jona, in die Jugendherberge. Die war ganz in der Nähe des noch nicht fertigen
Campingplatzes. Und sie war voll, Schulklassen und Ironman. Also zurück in den Ort,
in irgendein Hotel. Der Jugendherbergsvater gab mir netterweise ein Hotelverzeichnis mit,
und meinte, weniger netterweise, dass es wegen des Ironmans möglicherweise etwas
schwierig werden könnte, ein Zimmer zu finden. Kurz: Es klappte dennoch beim ersten
Versuch, im sehr schönen (und nicht ganz billigen) Hotel Jakob. Halblegales Abendessen im
Zimmer, Fernsehen, "Promis gegen Legenden", ein Fußballspiel zwischen Schweizer
"Prominenten" (der einzige, den ich kannte, war Michael Schumacher) und ehemaligen
Nationalspielern. Die Legenden gewannen, in strömendem Regen, das deutete auf ein Problem,
das mich in den nächsten Tagen erreichen könnte. Genauervorhergesagt am Samstag, da
sollte es auch in der Ostschweiz regnen. Also plante ich für den nächsten Tag nach
St. Gallen zu fahren und einen Ruhetag einzulegen. |
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