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3.6.2008

Übersicht Tour Mai/Juni 2008

5.6.2008

Mittwoch, 4.6.2008 – 2. Ruhetag

Tageskilometer: 0 Tageshöhenmeter: 0 Tagessattelstunden: 0
Tourkilometer: 849,4 Tourhöhenmeter: 3.887 Toursattelstunden: 36:28
Route: Ruhetag Luzern
Wetter: Regnerisch
Unterkunft: Jugendherberge Luzern
Endlich war er da, der versprochene Regen. Also machte ich keinen Fehler, heute einen Ruhetag einzulegen. Selbst im Regen ist es kein Problem, einen Tag in Luzern mit Inhalt zu füllen. Der erste Weg nach dem Frühstück führte mich zum Bahnhof, dort kaufte ich mir in der Touristinfo die Luzern-Card. 19 Franken für einen Tag, dafür bekommt man freie Fahrt mit dem ÖV und reduzierten Eintritt in viele Museen. Für einen Regentag genau die richtige Kombination.

Der zweite Weg führte mich in die Post, um Nick Hornby und Hansjörg Schneider nach Hause zu schicken. Nun hatte ich etwas mehr Platz in den Packtaschen, und außerdem wollte ich nicht gelesene Bücher über die Pässe fahren.

Weiter ging es zum Verkehrshaus. Und das ist mal ein großartiges Museum. Am längsten hielt ich mich in einer neu geschaffenen Attraktion, der Swissarena (warum muss neuerdings eigentlich alles "Arena" heißen, AFG-Arena, Swissarena …?). Eine begehbare Orthofotografie der Schweiz im Maßstab 1:20.000! Oder populärer ausgedrückt: Ein Riesenluftbild. Genaugenommen sind es 7.800 Luftbilder, die in 16 Mannjahren (=1 Mann hätte dafür 16 Jahre gebraucht, eine Frau möglicherweise auch) "zusammengerechnet" wurden, so dass im Ergebnis die ganze Schweiz von Genf nach Schaffhausen (sind hier 15 m) in einem einheitlichen Maßstab, ohne Wolken und mit einem gleichmäßigen Schattenwurf begangen, bekrabbelt etc. werden kann. Ich musste natürlich die bisher gefahrene Tour abgehen, mir potenzielle Ziele für die nächsten Tage anschauen, das Rätsel lösen und noch einiges mehr machen; insgesamt war ich fast zwei Stunden in diesem Raum.
Verkehrshaus
Das größte Luftbild der Schweiz …
Verkehrshaus
… zu sehen und zu begehen …
Verkehrshaus
… im Verkehrshaus
Autoverladung
Autoverladung
Explosion
Achtung, gleich wird es laut
Als nächstes Ziel habe ich mir den Gletschergarten ausgesucht. Auf dem Weg dorthin kam ich an diversen Souvenirläden vorbei, Mark Twains Beobachtung, dass "Luzerns Handel […] hauptsächlich auf dem Gebiet des Firlefanzes von der Andenkensorte" liege, stimmt offensichtlich immer noch. Bleiben wir bei Mark Twain, dessen "Bummel durch Europa" eine hervorragende Reiselektüre ist; er nannte das Löwendenkmal "das bewegendste Stück Stein der Welt". Der sterbende Löwe soll an den Tod der 760 Schweizergardisten bei der Verteidigung des Tuilerienpalastes am 10. August 1792 erinnern, die den bereits vom König Ludwig dem 16. verlassenen Palast gegen die Aufständischen verteidigen sollten. Wieviele der Besucher als allen Kontinenten wohl den historischen Hintergrund dieses Denkmals kennen?

Der Gletschergarten. Wie kommt es überhaupt zu diesem Museum mitten in der Stadt? Bei Bauarbeiten für seinen Weinkeller entdeckte ein Luzerner Bürger 1872 die Gletschertöpfe, die noch heute unter dem Zelt zu besichtigen sind. Darum entstand ein Sammelsurium an Museum und Ausstellungen rund um Gletscher, ein Spiegelkabinett etc. Im Museumsgebäude zu sehen sind zudem viele Reliefs und alte Karten der Schweiz, darunter auch das älteste Landschaftsrelief der Welt, ein von 1762–1786 erstelltes Relief der Zentralschweiz. Unbedingt sehenswert!
Löwendenkmal
Das Löwendenkmal, für Mark Twain …
Löwendenkmal
… das bewegendste Stück Stein der Welt
Gletschergarten
Im Gletschergarten
Aussicht
Blick vom Aussichtsturm des Gletschergarten
Bourbaki-Panorama
Das Bourbaki-Panorama von außen
Nach dem Gletschergarten besuchte ich das Apineum, ein kleines "Museum", in dem einige Alpenpanoramen ausgestellt waren. Hier passte man sich schon mit dem Personal der Kundschaft an: Hinter der Kasse saßen zwei nicht allzu gut deutsch sprechende Fernostasiaten.

Es regnete nicht mehr, also lief ich ein wenig durch die Stadt. Die Kapellbrücke (nach dem Brand 1993 in einigen Monaten rekonstruiert – heute sind Fotos vom Brand Postkartenmotive) musste ich natürlich auch besuchen, dann eine Buchhandlung, mal wieder ein Mittagessen bei McDonalds, Sportgeschäfte und so weiter.
Kapellbrücke
Aus Fehlern wird man klug
Kapellbrücke
Die Kapellbrücke
Radwegweiser
Alles klar?
Radwegweiser
Alles klar!
Das nächste Museum auf der Liste war das Kunstmuseum Luzern. Erstens wegen des Gebäudes. 1998 von Jean Nouvel errichtet, ist es ein echter Blickfang am See mit dem weit herausragenden Dach. Im Innern befindet sich neben Konzertsaal, Kongressräumen und Restaurants auch das Kunstmuseum Luzern. Die aktuelle Ausstellung "Schweizer Meister" interessierte mich, insbesondere die Landschaftsbilder u. a. von Ferdinand Hodler.

Leider war die Dachterrasse wegen eines Events für den allgemeinen Besuchsverkehr geschlossen, sehr bedauerlich, denn den Blick von dort oben hätte ich gerne genossen, auch im Regen. So blieb mir nur die Möglichkeit, einige Fotos durch die Fenster zu schießen.
KKL
Das Kultur- und Kongresszentrum Luzern, KKL
KKL
Blick aus dem KKL auf den Bahnhof
KKL
Blick aus dem KKL auf den Bahnhof und den Bahnhofsvorplatz
Nach dem Kunstmuseum stand ein weiterer Stadtbummel auf dem Programm und der Ticketkauf im Bahnhof. Schon am Morgen hatte ich in der Jugendherberge Bellinzona ein Einzelzimmer für drei Nächte reservieren lassen, da im Tessin das Wetter tendenziell besser werden sollte als nördlich der Alpen. Nun musste ich da irgendwie hinkommen, und wofür habe ich denn mein Halbtaxabo, also mit der Bahn. Die Strecke Luzern-Lugano kostete mich 37,50 Franken, wenn ich einen frühen Zug bekommen sollte, wäre ich schon um 11 Uhr in Lugano. Genügend Zeit, um noch mit kleinen Schlenkern nach Bellinzona zu radeln. Doch das ist Musik von morgen, sozusagen. Heute gab es noch das Abendessen in der Jugenherberge, ein bisschen Lektüre, ein bisschen Internet und ein bisschen schlafen.
Seepanorama
Seepanorama im Regen
Tretboote
Das Warten auf schönes Wetter

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© Holger Rudolph