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6.6.2008

Übersicht Tour Mai/Juni 2008

8.6.2008

Samstag, 7.6.2008 – 11. Etappe

Tageskilometer: 71,8 Tageshöhenmeter: 484 Tagessattelstunden: 3:52
Tourkilometer: 1.122,6 Tourhöhenmeter: 4.809 Toursattelstunden: 50:16
Route: Rad: Bellinzona – Monte Ceneri – Agno – Morcote – Lugano
S-Bahn: Lugano – Bellinzona
Rad: Bellinzona Burgen
Wetter: Wolkig mit Aufheiterungen
Unterkunft: Jugendherberge Bellinzona
Ein Blick aus dem Fenster am Morgen und ich sah: UNESCO-Weltkulturerbe, nämlich die Mauer des Castello di Montebello und akzeptables Wetter. Passte gut für den geplanten Trip ins Verzasca-Tal. Zum Frühstück musste ich allerdings erstmal einen Platz erkämpfen (warum können nicht wenigstens die Begleitpersonen der Schulklassen darauf achten, dass die Tische wenigstens ansatzweise gesäubert werden?).
Weltkulturerbefensterblick
Weltkulturerbefensterblick
Von Bellinzona startete ich über Giubiasco in Richtung Verzasca-Tal. Allerdings bekam ich schon nach dem ersten Blick Zweifel, ob dies wirklich ein geeignetes Ziel für den heutigen Tag war. Denn wie gestern hingen die Wolken recht tief in den Bergen. Was gab es für Alternativen? Dann doch lieber über den Monte Ceneri ganz in den Süden. Da fiel mir ein, dass ja die deutsche Nationalmannschaft heute in Richtung Österreich fliegt, und da dachte ich mir, ja, warum sollte ich nicht mal zum Weltflughafen Lugano-Agno fahren. Vielleicht tauge ich ja als Glücksbringer.
Monte Ceneri
Blick vom Monte Ceneri in Richtung Giubiasco/Bellinzona
Monte Ceneri
Die Magadino-Ebene
Monte Ceneri
Hinten bei den Hochhäusern trainiert die
deutsche Nationalmannschaft
Panoramablick Süd
Panoramablick Süd vom Monte Ceneri
Panoramablick Nord
Panoramablick Nord vom Monte Ceneri
Belvedere
"Belvedere", ah … ja
Monte Ceneri
Verkehrswege
Letztes Jahr war ich schon hier, und schöner ist es nicht geworden. Der Monte Ceneri bleibt einer der hässlichsten Alpenpässe. Bahn, Autobahn und Kantonsstraße führen, in unterschiedlicher Steigung, am Hang entlang nach oben, und "oben" ist eine Betonplatte als Passhöhe, mit verlassener Tankstelle, Militäranlagen etc. Schnell weg.
Monte Ceneri
Das Passfoto …
Monte Ceneri
… auf dem hässlichsten Pass, …
Monte Ceneri
… den ich kenne
Runter vom Monte Ceneri ging es nun in Höchstgeschwindigkeit. Idyllisch war es immer noch nicht, zu sehen gab es nicht viel und ich wollte schnell am Flughafen sein, da ich nicht wusste, wann die abfliegen. Um kurz nach 12 Uhr war ich dort, und da war erstmal gar nix los. Nun ja, dann kaufte ich mir ein bisschen Mittagessen im nahe gelegenen Migros-Einkaufszentrum, fuhr zurück zum Flughafen und machte erstmal Mittagspause. Dass ich nicht ganz falsch war, merkte ich bald, als aus einem Auto der ZDF-Moderator Michael Steinbrecher stieg.

Es kamen dann ein paar "Fans", einige Polizisten, ein Fotograf und alle warteten und warteten. Ein Flugzeug startete, das sorgte für etwas Abwechslung, und ich dachte mir, eigentlich ist das ja ziemlich unsinnig, mir hier die Beine in den Bauch zu stehen, um ein paar Fußballspieler in ein Flugzeug steigen zu sehen …
Agno
Airport Lugano-Agno
Agno
Die tobende Menge wartet auf die Helden
Agno
Da kommen sie!
Dann kamen sie! Dachten viele, doch es war ein Bus mit "normalen" Touristen. Quasi im Windschatten kam er dann doch, der eskortierte Bus der Nationalmannschaft. Direkt aufs Rollfeld, die Spieler stiegen aus, gingen ins Flughafengebäude und bestiegen nacheinander das Flugzeug. Das war es. Ach nein, natürlich startete das Flugzeug dann auch noch.
Agno
Ääh, nein, doch nicht
Agno
Aber da!
Agno
Und schwupps …
Agno
… vorbei sind sie
Agno
Der Kapitän auf dem Weg ins Flugzeug
Agno
Der Trainer auf dem Weg ins Flugzeug
Abflug
Ready for Take-off …
Abflug
… und los geht's …
Abflug
… zum Sieg über Polen
Es war jetzt schon fast 14 Uhr, und um 18 Uhr musste ich unbedingt wieder in meinem Quartier sein, um das Eröffnungsspiel zu sehen. Also beschloss ich, den Schlenker entlang des Luganer Sees bis Morcote zu fahren, dann nach Lugano und von dort mit dem Zug zurück nach Bellinzona. Die Sonne schien, der See glitzerte und im malerischen Morcote waren kaum Autos unterwegs, kurz, es war eine schöne Runde. Hinter Morcote kam allerdings der Regen, egal, es war warm und das Ende des Schauers schon in Sicht. Ebenfalls in Sicht, allerdings am anderen Ufer des Luganer Sees, lag Campione d'Italie, ein Stück Italien in der Schweiz. Eigentlich hätte ich kurz rüberfahren müssen, um die beiden Enklaven Büsingen und eben Campione in dieser Reise besucht zu haben, aber das Eröffnungsspiel war mir wichtiger.
Panorama Luganer See West
Da drüben ist Italien, Panorama des Westzipfels des Luganer Sees
Morcote
Morcote, das …
Morcote
… "Schatzkästchen" des Tessin …
Morcote
… hier ausnahmsweise ziemlich autoarm
Je näher ich Lugano kam, desto dichter wurde der Verkehr. Dann wich ich auf den Radweg auf der Uferpromenade aus, der allerdings gemeinsam mit den Fußgängern zu benutzen war, das drückte doch gewaltig auf die Durchschnittsgeschwindigkeit. Wenigstens musste ich nicht mehr viel bremsen, um die Fotos zu schießen.
Lago di Lugano
Der Lago di Lugano, Blickrichtung Norden
Monte San Salvatore
Der Zuckerhut Luganos, Monte San Salvatore
Monte Bré
Monte Bré (kein Vulkan)
xx
Panoramablick von der Uferpromenade Luganos, links hinten ein Stück Italien in der Schweiz
Es wurde wieder feuchter und ich beeilte mich, zum Bahnhof zu kommen. Auf dem Weg passierte ich ein großartiges Zeugnis der Baukunst der 70er Jahre. Aus den Gesichtern der Passanten sprach eine gehörige Portion Unverständnis, als ich mehrfach stehenblieb, um davon Fotos zu machen. Ein paar davon sind unten zu sehen (von den Fotos, nicht von den Gesichtern).
Uferpromenade Lugano
Auf der Uferpromenade in Lugano
Autosilo Comunale
Autosilo Comunale
Autosilo Comunale
Autosilo Comunale – Detail I
Autosilo Comunale
Autosilo Comunale – Detail II
Autosilo Comunale
Autosilo Comunale – Detail III
Den Bahnhof erreichte ich um kurz nach vor halb drei, der nächste Zug nach Bellinzona fuhr um 15:42. Also konnte ich noch ein Foto machen. Der Zug war übrigens eine S-Bahn; im Tessin ist 2004 ein S-Bahn-Netz entstanden, das Schritt für Schritt ausgebaut werden soll und neben der besseren Verbindungen innerhalb des Tessins auch die Anbindung an Mailand verbessern soll. Auf jeden Fall durfte ich in einem moderne Triebwagen fahren, mit fahrradfreundlichem niedrigen Einstieg.
Bahnhofspanorama Lugano
Bahnhofspanorama Lugano
Die Fahrt nach Bellinzona dauerte eine halbe Stunde, so hatte ich noch etwas Zeit bis zum Beginn der Europameisterschaft. Die nutzte ich mit einer kleinen Bergtour zu den beiden Burgen oberhalb Bellinzonas. Zunächst fuhr ich hinauf zum Castello di Montebello, dann weiter zum Castello di Sasso Corbaro. Zusammen mit dem Castelgrande im Stadtzentrum sind sie zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt worden. Warum diese Burgen hier errichtet wurden, wird klar, wenn man den Ausblick genießt: Der reicht vom Monte Ceneri über das Ende des Lago di Maggiore und die Magadino-Ebene bis Arbedo, wo das Misox, das Tal, das zum San Bernardino führt, in das Tal des Ticino mündet. Dazu verläuft hier die Route über den Gotthardpass, eine der wirtschaftlich und militärisch wichtigsten Strecken dieser Zeit. Das alles war von
hier oben sehr gut zu überblicken und kontrollieren.
Castello di Montebello
Das Castello di Montebello
Castello di Montebello
Zugbrücke
Castello di Montebello
Im Castello di Montebello
Zwei Burgen
Blick vom Castello di Montebello
auf das Castelgrande
Stadio Comunale
Das Stadio Comunale
Castelgrande
Das Castelgrande
Magadino-Ebene
Die Magadino-Ebene
Giubiasco
Giubiasco und die Wege über den Monte Ceneri
Sasso Corbaro
Castello di Sasso Corbaro
Auf der Abfahrt musste ich noch zweimal stehen bleiben, um Fotos zu machen. Die beiden unteren Burgen sowie die Jugendherberge auf einem Bild, das wollte ich nicht versäumen. Die Jugendherberge ist in einer stattlichen Villa direkt unterhalb der Montebello-Burg untergebracht. Und warum die Jugendherberge sich zu einem Tipp für Pufferküsser entwickelt hat, sieht man auch.
Nordblick
Blick in Richtung Norden
Castello di Montebello
Bahn, Jugendherberge und Castello di Montebello
Zweiburgenblick
Zweiburgenblick (links Castelgrande, rechts Castello di Montebello) und darunter die Jugendherberge
Nun wurde es doch noch etwas knapp mit dem Eröffnungsspiel, für Duschen und Abendessen einkaufen blieben mir gerade mal 40 Minuten. Das schaffte ich natürlich trotzdem, und dann setzte ich mich vor die Großbildleinwand. Und sah, wie sich der einzige Stürmer der Schweiz nach 40 Minuten aus dem Turnier verabschiedete. Und wie die Schweiz trotz gutem Spiel gegen Tschechien mit 0:1 verlor.

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© Holger Rudolph