![]() |
www.montivagus.de |
Pässe in der Schweiz . Pässe in Frankreich . Pässe in Italien . Pässeliste . Touren | |
News . Sitemap . Impressum . Links . E-Mail . Forum . Off-topic |
Montag, 9.6.2008 – 12. Etappe
|
Eigentlich wollte ich heute ja über den Gotthard fahren, vielleicht sogar
noch über den Oberalp, um dann die ein paar Seitentäler der Surselva kennenzulernen.
Eigentlich. Doch dagegen stand der Speichenbruch, der musste erstmal repariert werden.
Wurde er, ich fand eine Radwerkstatt ganz in der Nähe der JH, und die Reparatur dauerte
inklusive Bremseneinstellen etc. eine halbe Stunde, so konnte ich schon um 10:45 mit dem
vollbepackten Fahrrad Bellinzona verlassen. Kurz vor elf ist natürlich etwas spät für
zwei Pässe, also würde es heute nur eine kurze Etappe geben, wie letztes Jahr bis
Airolo. Dafür konnte ich mir mit einem kleinen Stadtrundgang Bellinzona in der Morgensonne
anschauen, nach den letzten Tagen eine schöne Abwechslung. |
|
|
Sonne und Rückenwind, das war ein netter Start in die heutige Etappe. Bis
Biasca war es flach, zunächst verpasste ich die Nord-Süd-Veloroute, hinter Claro
fand ich sie wieder. Der Rückenwind blies mich durch das Tal des Ticino, durch
Preonzo, Lodrino, Iragna, kleine Städtchen abseits vom Verkehr und vorbei an
einem Granit-Tagebau. Ratzfatz war ich in Biasca, dort machte ich die Mittagspause
in der Mittagshitze. Keine Angst, das Wetter sollte sich noch ändern. |
|
Nach der Mittagspause war es zunächst noch flach, doch schon kurz nach der
Baustelle des Gotthard-Basistunnels bei Bodio kamen die ersten Steigungen. Genauer gesagt
kamen sie hinter Giornico. Letztes Jahr standen hier jede Menge Pufferküsser und warteten
auf die Dampfloks, die zum 125jährigen Bestehen der Gotthardbahn durch die Kehrtunnel
keuchten. Das 126jährige Bestehen kam ohne Feier aus, dementsprechend langweilig war
es. Nur ein Güterzug konnte ich auf den drei Etagen Schienen zwischen Giornico und
Lavorgo sehen, während ich mit dem Rad hinauffuhr. Das optisch auffälligere Bauwerk ist
ohnehin die Autobahn, insbesondere das mit 100 m höchste Viadukt der A2, das
Biaschina-Viadukt. Ich schwitze, obwohl es kühler wurde, und kämpfe mich den Berg hoch,
und dort oben, auf der Autobahn, merkt man kaum, dass man im Gebirge ist. |
|
|
Weiter ging es bis Faido, alles bekannte Wege, nichts Neues. Hin und
wieder der Blick zum Himmel, trocken blieb ich heute wohl nicht. Eine Transferetappe,
bergauf, im Regen – so machen Radtouren Spaß. Na ja, in Faido baute ich mich mit einem
Migros-Red-Bull auf, machte eine kurze Pause, um dann die letzten knapp 20 km bis
Airolo unter die Räder zu nehmen. Der Regen ließ nicht lange auf sich warten, in Piotta war ich nass und machte eine kurze Pause. Doch ich hatte glücklicherweise den größten Teil geschafft, nur noch sechs Kilometer und ca. 150 Höhenmeter lagen vor mir. Die schaffte ich mit links. |
|
|
Auf den letzten Metern bis Airolo verzogen sich die Wolken, die
Sonne kam heraus. Aber heute noch über den Gotthard zu fahren, war natürlich
utopisch, schließlich zeigte die Uhr schon 16:15, und ich musste doch Fußball schauen.
Deshalb gab es eine Bedingung für das Zimmer: Fernseher. Und es gab Zimmer mit Fernseher
im Hotel delle Alpi, in dem ich vor fast genau einem Jahr schon einmal übernachtete.
Allerdings funktionierte erst der zweite Fernseher, den man mir ins Zimmer brachte.
Der jedoch zeigte im österreichischen Fernsehen ein großartiges 3:0 der Holländer
gegen Italien, mit dem schönsten Tor der EM, dem 2:0 durch Wesley Sneijder. Doch schon
damals dachte ich: "Freut Euch nicht zu früh, die EM fängt mit dem Viertelfinale neu
an!" |
|
![]() |
|