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Das war mal eine tolle Nacht! Es begann zu regnen, normalerweise macht
mir das ja nichts, ich wache kurz auf und schlafe auch wieder ein. Beim zweiten Mal
Aufwachen dachte ich, hier ist irgendetwas feucht. Kurz die Isomatte angehoben: Nicht
feucht, triefend nass war der Boden! Merde! Blödes Zelt, dass es so wenig dem Wasser
standhielt, trotz Unterbodenschutz … Stirnlampe an, Schlafsack und Isomatte packen und
raus. Glücklicherweise war es zwar nass, aber nicht kalt. So legte ich mich zum
Rasenmäher unter das Dach. Tja, aber mit dem schlafen klappte das nicht mehr so richtig,
also räumte ich das Zelt schon mal nach und nach aus und packte die Taschen. Und
als es schließlich hell wurde, fing ich an, das Zelt abzubauen … und verfluchte mich:
Nicht das Zelt war undicht, ich hatte einen Anfängerfehler beim Aufbau begangen. Die
Zeltunterlage ragte zu weit hinaus, so dass der Regen, der vom Zelt herunterlief,
direkt unter das Zelt geleitet wurde. Klar, dass das nass wurde.
Auschecken konnte ich erst ab 8 Uhr, das waren noch ein paar Stunden. In Regenpausen
lief ich durch das frühmorgendliche Andeer, wartete darauf, dass der Supermarkt öffnete,
spielte ein dummes Handyspiel und wartete und wartete. Irgendwann frühstückte ich, checkte
aus, packte mich ein und fuhr los. Glücklicherweise ging es nach Chur vorwiegend bergab.
Und ganz ohne Reize ist eine Landschaft im Regen auch nicht, die Wolkenfetzen, die in
den Bergen hängen, die tropfnassen Wiesen und Bäume … aber Sonne ist schon schöner
zum Fahren. Zumal ich feststellte, dass meine Regenjacke ihren Zweck nicht mal ansatzweise
erfüllte.
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