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Übersicht Südfrankreichtour September 2009 |
6.9.2009 |
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Samstag, 6.9.2009 – Anreise |
Tageskilometer: | 0 | Tageshöhenmeter: | 0 | Tagessattelstunden: | 0 | ||||
Tourkilometer: | 0 | Tourhöhenmeter: | 0 | Toursattelstunden: | 0 | ||||
Route: | Wetter: | Unterkunft: | |||||||
Zug: Frankfurt – Mailand – Turin – Cuneo – Tende | Sonne, warm | Hotel du Centre, 39 EUR | |||||||
Im Morgengrauen hielt der Zug in Chiasso. Und stand dort für eine Weile. Und ich stieg aus.
Und wieder ein. Mehr Schweiz sollte es nicht geben auf dieser Reise. Auch mal was Neues. Statt Schweiz Italien im Zug, dreimal umsteigen. Zum ersten Mal in Milano Centrale, den Zug nach Turin fand ich schnell, das Fahrradabteil auch, alleine ein Ticket für das Rad zu lösen war mir nicht vergönnt. Also zahlte ich im Zug die 3,50 EUR für das Rad und 5 EUR Strafgebühr für das Zahlen im Zug. Nun ja, was soll's. Dafür schien die Sonne auf die Berge. Großartiges Wetter, schöne Sicht auf die Alpen, so macht Zugfahren selbst in Italien Spaß. In Turin war der nächste Umsteigevorgang angesagt, leider war das mit vollbepacktem Rad nicht ganz so einfach. Immerhin machte ich die ersten Fotos. |
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Weiter entlang der Alpen, nach Süden; Panoramafahrt entlang der piemonteser Alpen,
im Norden verschwand der Mont Blanc, im Süden tauchte der Monte Viso auf, wanderte nach Westen
und wurde immer größer. Eigentlich wollte ich auf der Zugfahrt Zeitungen lesen, aber dann
schaute ich doch nur aus dem Fenster. Bis Cuneo, dort wuchtete ich das Fahrrad aus dem Zug,
schob es verbotenerweise über die Gleise und machte mich auf eine kleine Stadtrundfahrt. Knappe 90 Minuten hatte ich dafür Zeit, viel war es nicht. Und Cuneo ist eine schöne Stadt, dort könnte man mehr Zeit verbringen. Der Teil, den ich sah, besitzt einen geometrischen Grundriss und ist offensichtlich um die Jahrhundertwende entstanden. Rechts und links des breiten Corso Nizza, der Hauptachse hin zum großen zentralen Platz, liegen die Geschäfte in den schönen Arkadengängen im Mittagsschlaf, der Verkehr war moderat, es war sonnig, aber nicht heiß, die Sicht war sehr gut, kurz, es gibt also doch italienische Städte, in denen ich mich länger aufhalten könnte. Nach einer Runde über die große Piazza Galimberti fuhr ich zurück zum Bahnhof, wieder über den Corso Nizza, das nahm ich einfach mal als programmatischen Namen. Mittagspause hin oder her, irgendwo musste ich noch eine Kleinigkeit zu Essen finden … fand ich auch, am Bahnhof, in einem Automaten. |
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Der Bahnhof ist ziemlich bemerkenswert. Wie ein wuchtiger Solitär steht er
recht einsam am Abgrund … okay, ganz so dramatisch ist es nicht, aber hinter den Gleisen geht
es schon ein paar Meter hinunter. Großartig war der Blick, der sich mir bot. Selbst der Montblanc war
noch zu sehen, der Monte Viso dominierte die Szenerie, die ganze Stadt ist in gebührendem Abstand
umrundet von Bergen. |
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"Ventimiglia", das war das Ziel des Zugs, in den ich das Fahrrad hob – das
Mittelmeer! Noch nicht für mich, ich musste mich noch ein paar Tage gedulden, einige
Berge standen dazwischen. Col du Tende und Ligurische Grenzkammstraße, meine beiden
ersten Ziele, kamen nun immer näher. Langsam tuckerte das Dieselbähnchen in die Berge,
in den Tunnel hinein, aus dem Tunnel heraus und dann war ich in Frankreich und bald
in Tende. Kurz nach 14 Uhr, eine fünfzehnstündige Anreise fand ihr Ende. Mein Hotel, das
Hotel du Centre, fand ich schnell, kein Wunder, der Name passte. Hier hatte ich ein
Zimmer reserviert, das einzige im Voraus gebuchte. |
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Eingecheckt, Zimmer im 3. Stock, Gepäck hochgeschleppt. Etwas dunkles Zimmer, na gut,
ich wollte ja keine Woche bleiben … Nachdem ich mich ein wenig "eingerichtet" hatte, machte ich
mich auf zu einem kleinen Dorfrundgang. Tende ist ein schönes Bergdorf, es klebt förmlich am Hang.
Man erkennt deutlich den italienischen Einfluss, lange genug gehörte es ja auch zu Italien.
Erst 1947 entschieden sich die Bewohner per Referendum für einen Anschluss an Frankreich. |
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Dass diese Region von den Kriegen des letzten Jahrhunderts nicht verschont wurde,
erkennt man schon an vielen Straßennamen im Ort. Auch mein Ziel für morgen, die ligurische
Grenzkammstraße, ist ja ein Kriegsrelikt. Ich setzte meinen Dorfrundgang fort, kam am Rathaus vorbei zur Touristinfo und zum Musée des Merveilles. Ganz in der Nähe, im Vallée des Merveilles, befindet sich die zweitgrößte Fundstelle prähistorischer Felsgravuren im Alpenraum, diesen widmet sich das Museum. Ich aber nicht, ich besuchte statt dessen die benachbarte Touristinfo, die einige Informationen zum Mercantour-Nationalpark aufbereitet hat – das interessierte mich etwas mehr als die Vorgeschichte. |
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Schließlich gab es noch ein wenig zu Essen, dann endete der erste Urlaubstag
langsam. So richtig beginnen sollte der Urlaub ja auch erst am nächsten Tag, ausführlich
studierte ich am Abend noch die Karten. Gespannt war ich schon, weniger auf den
Col du Tende, den habe ich vor vielen Jahren schon mal überquert, als auf die ligurische
Grenzkammstraße. Schon seit langem ist diese Straße ein Ziel, morgen und übermorgen
wollte ich dieses Ziel kennenlernen. |
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6.9.2009 |
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