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7.9.2009

Übersicht Südfrankreichtour September 2009

9.9.2009

Dienstag, 8.9.2009 – 3. Etappe

Tageskilometer: 99,7 Tageshöhenmeter: 663 Tagessattelstunden: 5:25
Tourkilometer: 204,7 Tourhöhenmeter: 3.061 Toursattelstunden: 15:39
Route: Wetter: Unterkunft:
Breil-sur-Roya – Ventimiglia – Menton – Nizza – Antibes Sonnig, sehr warm Hotel Postillon, 48,70 EUR
Ans Meer! Mit Nebensächlichkeiten wie Frühstück wollte ich mich nicht aufhalten, statt dessen startete ich um 7:30, so früh wie an keinem anderen Tag der Tour. Der Frühstücksort sollte ein schöner sein, Menton wäre klasse. 7:30, September, Berge: Es war ziemlich frisch! Armlinge, Knielinge, Weste, zumindest, bis ich in die Sonne kam. Die versteckte sich noch hinter den Bergen. Nach einer knappen Stunde hatte ich das Meer erreicht, mit einem Schnitt von fast 30 km/h (okay, ging doch noch etwas bergab, da war das nicht ganz so schwer).
Breil sur Roya
Die Sonne hat es noch nicht
bis Breil geschafft
Ventimiglia
Ventimiglia
Am Mittelmeer angekommen zog ich natürlich sofort die Armlinge und Beinlinge aus. Ein leichtes Hungergefühl machte sich bemerkbar, aber die 10 km bis Menton mussten doch noch zu schaffen sein. Es ging ein wenig bergauf und bergab, das machte es etwas schwieriger, dennoch erreichte ich bald die Grenze und ließ Italien für immer hinter mir. Okay, für diese Reise, nun war ich in Frankreich, das ich erst im Bus nach Trier wieder verlassen sollte. Département Alpes-Maritimes, das schon morgen auf dem Rad wieder verlassen sollte.
Côte d'Azur
Erster Blick auf die Côte d'Azur
Grenze
Nicht mehr weit nach Frankreich
Menton
Das Frühstück wartet in Menton
Es knurrte der Magen. Gab es denn nicht mal so einen kleinen Petit Casino hier in Menton? Geduld, Geduld, es gab sogar einen einigermaßen großen Super U direkt am Hafen. Kurz mein "Tenu" gecheckt, ich durfte rein. Und ging wieder raus, auf der Suche nach einem Platz, um das Gekaufte zu verzehren.
Kleiderordnung
Ich durfte rein
Alt und neu
Gegensätze
Den Platz fand ich auf der Uferpromenade, eine freie Bank nur für mich. Und da ich schon 35 km gefahren war, ließ ich mir Zeit. Reiseführer lesen, heutiges Ziel bestimmen, essen usw. Das Ziel für heute sollte Antibes sein. Und zu Essen gab es frische Baguette, französische Nutella, Reblochon sowie leckeren Schokominzpudding. Anschließend eine kleine Hafenrundfahrt … also, mit dem Rad die Mole rauf und runter. Da hat man einen schönen Blick auf den kleinen Hafen und Menton, den ich natürlich gleich mehrfach fotografierte.
Menton
Hafenpanorama Menton
Menton
Menton …
Menton
… Menton …
Menton
… Menton …
Menton
… Menton
Das nächste Etappenziel hieß Monaco. Mal wieder eine Formel-1-Strecke mit vollbepacktem Reiserad befahren. Auf dem Weg dorthin ging es stets an der Küste entlang, über Cap Martin mit einer kleinen Steigung, vobei an phantasievollen Lösungen für das steile-Küste-trotzdem-viele-Häuser-bauen-Problem, bis ich schließlich das Fürstentum erreichte.
Cap Martin
Rückblick von Cap Martin in Richtung Menton
Cap Martin
Parkplatz mit Aussicht …
Cap Martin
… auf Monaco
Cap Martin
Wo es auch nur ansatzweise geht …
Cap Martin
… wurde hier gebaut
Monaco ist der Staat mit der höchsten Bevölkerungsdichte, und das mit Abstand. Knapp 33.000 Einwohner verteilen sich auf 1,97 km², nach Adam Riese sind das dann etwas mehr als 16.500 EW pro km² (zum Vergleich: die Einwohnerdichte von Frankfurt am Main liegt bei knapp 2.700 EW pro km²). Die hohe Einwohnerdichte sieht man Monaco schon von Ferne an. Und sobald man das Staatsgebiet betritt, ist es klar: Dieses Land hat auf jeden geeigneten Platz und dazu auf manche ungeeignete Plätzchen Hochhäuser gestellt.
Monaco
Hochhäuser …
Monaco
… Hochhäuser, Straße, Kirche (wenn man
genau hinschaut) …
Monaco
… Hochhäuser …
Monaco
… und noch mehr Hochhäuser
Also, zunächst mal Formel-1-Strecke fahren. Nicht ganz in Schumacher-Tempo, geht aber auch nicht, bei dem Verkehr und bei den Baustellen. Ich stand sogar im Stau! Na sowas. Und, ääh, ein wenig verirrte ich mich und verließ die Originalstrecke kurz vor dem Casino. Na ja, Formel 1 ist ja sowieso langweilig.
Monaco
Casino
Monaco
Grand-Hotel-Kurve
Monaco
Nochmal Grand-Hotel-Kurve
Monaco
Gleich geht es in den …
Monaco
… Tunnel
Monaco
Kurz vor der neuen Schikane
Monaco
Beim Schwimmbad
Nein, schön ist Monaco nicht. Lang blieb ich auch nicht. Ich fuhr nochmal hoch zum Casino, warf ein paar Blicke in den Hafen (in den diversen Yachten dürften auch noch ein paar Einwohner leben) in den kleinen Park davor, um wenigstens ein bisschen Grün zu sehen und machte eine kurze Pause. In dem Park sind allerlei Pflanzen zu bewunder, einiges bronzenes Getier und ein zu einem Kunstwerk verwandeltes Rad von Lance Armstrong, mit Flügeln. Nun ja, wer es mag …
Monaco
Bootchen
Monaco
So schön ist Monaco …
Monaco
… der Berg gehört nicht mehr dazu
Monaco
Seltenes Grün
Monaco
Getier, bronzen
Monaco
Für Monte Carlo nicht unpassend:
Monaco
Fahrrad mit Flügeln, …
Monaco
… Lance Armstrong dagegen …
Monaco
… hätte es eher nicht geholfen
Monaco
Ein ganzer Staat auf einem Bild (na gut, stimmt nicht ganz …)
Ein Foto noch von der anderen Seite des Hafens, dann unterquerte ich den historischen Teil des Staats, Schloss und Altstadt und landete im neuesten Teil. Die einzige Richtung, in der das Land erweitert werden kann, ist ins Meer. Und das geschah in Fontvieille. Das Stadion steht auf diesem dem Meer abgetrotzten Stadtteil, und ein neues Wohngebiet.

Direkt angrenzend liegt Cap d'Ail, wieder in Frankreich. Ich wollte schön am Ufer entlang fahren, teilweise schob ich nicht ganz legal auf einem Fußweg, doch irgendwann war Schluss und ich musste ein paar Höhenmeter brutal steil in Richtung Hauptstraße fahren … nur, um festzustellen, dass die Richtung zwar stimmte, der Weg dennoch ausgangslos war. Also umdrehen und einen Alternative suchen. Gefunden habe ich sie, und weiter ging es auf der Basse Corniche in Richtung Nizza. Moyenne und Grande Corniche kannte ich aus früheren Radtouren, daher wählte ich diesmal diese unterste Küstenstraße.
Monaco
Das Stade Henri II
Monaco
Dem Meer abgerungen: Fontvieille
Eze
Èze-Bord-de-Mer unten
und Èze-Village oben
Beaulieu
Tunnelblick auf Beaulieu-sur-Mer
Èze, Beaulieu, Villefranche … das waren die Orte auf dem Weg nach Nizza. Schön ist die Côte d'Azur, und man kann sich gut vorstellen, dass es vor einiger Zeit doch noch etwas wilder (und auch schöner) war, heute ist es doch ziemlich verbaut. In Beaulieu gönnte ich mir einen kurzen Stop am Strand und, es ist ja ein Frankreichurlaub, ein Yop-Trinkjoghurt, diesmal Himbeere. Der Tacho zeigte 12:30, zum Glück hat er kein Thermometer, ich musste nicht alles wissen. Dass es ordentlich heiß war, merkte ich auch so.

Nach der Trinkjoghurtpause standen ein paar Höhenmeter auf dem Programm. Die Halbinsel vom Cap Ferrat schnitt ich ab, wahrscheinlich darf ich da sowieso erst hin, wenn ich mein derzeitiges Jahresgehalt an einem Tag verdiente… Villefranche besitzt den größten Kreuzfahrtschiffhafen Frankreichs, daher gibt es wohl auch nur wenige Bilder, auf denen gerade mal keine dieser Brummer in der Bucht liegen. Oberhalb der Altstadt fuhr ich weiter in Richtung Nizza, um den Mont Boron herum.
Villefranche
Die Bucht von Villefranche-sur-Mer mit dem Mont Boron und ein paar Schiffen
Villefranche
Villefranche unten und das Fort auf dem
Mont Boron oben
Villefranche
Die Altstadt von Villefranche
Villefranche
Schiff in der Bucht von Villefranche
Villefranche
Schiff vor dem Cap Ferrat
Nizza, die Hauptstadt der Côte d'Azur, die weltberühmte Promenade des Anglais, die Hotelpaläste wie das Negresco, Musée Matisse, Chagall-Museum, überhaupt Museen im Überfluss (nur in Paris gibt es mehr), großer Flughafen (nur in Paris gibt es einen größeren), die Altstadt mit ihren Gassen und Märkten, eine neue Straßenbahn, das Grab von Henri Matisse und das von Mercedes, Erstligafußball, Vélobleu – Mietfahrräder wie in Paris … viel zu sehen gäbe es, doch ich fuhr nur durch. Bzw. am Meer entlang, Hafen, Promenade des Anglais, Flughafen und das war's. Okay, für das eine oder andere Foto blieb ich dann doch kurz stehen.
Nizza
Nizza!
Nizza
Blick über den Hafen und die
Baie des Anges
Nizza
Farbenfroh am Hafen
Nizza
Gedenken an die Kriegsopfer
Nizza
Da unten geht es nach Korsika und Sardinien, wären auch mal schöne Ziele
Nizza
Schon wieder farbenfroh am Fuße des Schlossbergs
Nizza
Kiesstrand an der Promenade des Anglais
Nizza
Velobleu, …
Nizza
… 900 Mietfahrräder …
Nizza
… an 90 Stationen
Nizza
Das berühmte Hotel Negresco
Nizza
Radweg an der Promenade des Anglais
Nizza
Rückblick
Die ganze Promenade des Anglais wird von einem Radweg gesäumt, "erlaubt" ist allerdings nur Tempo 10, wenn ich mich richtig erinnere. Man muss auch aufpassen, böse Fußgänger queren, ohne zu schauen. Den zweitgrößten französischen Flughafen besuchte ich kurz, mit der Absicht, in den klimatisierten Ab- und Anflughallen etwas abzukühlen. Das gelang, dann ging es weiter, nach Antibes waren es keine 20 km mehr. Und diese völlig flach, ohne Wind entlang des Meers, allerdings durch den unspektakulärsten Teil der Côte d'Azur. St. Laurent du Var, Cagnes-sur-Mer, Villeneuve-Loubet-Plage, schön ist das alles nicht, was sich da direkt am Meer angesiedelt hat. Da freute ich mich direkt auf die monströse Ferienwohnanlage Marina Baie des Anges in Villeneuve-Loubet-Plage. Klotzen nicht kleckern, die 70er lassen grüßen, architektonisch und städtebaulich. Hat was, und daher gönnte ich mir dort eine weitere Himbeertrinkjoghurtpause.
Villeneuve-Loubet
Die "Marina Baie des Anges" …
Villeneuve-Loubet
… weithin sichtbares Denkmal …
Villeneuve-Loubet
… der Architektur …
Villeneuve-Loubet
… der beginnenden 70er
Zwischen Bahngleisen und Strand; die letzten Kilometer bis Antibes zogen sich noch etwas. Schön war es noch immer nicht, den Strand könnte man wohlmeinend mit "populär" beschreiben. Imbissbuden, Plastikstühle und, na ja, Sand ist etwas anderes. Egal, baden wollte ich sowieso nicht. Auch Kunst gäbe es zu sehen, wenn ich nach Biot abgebogen wäre, dort hätte ich das Fernand-Léger-Museum besuchen können. Gäbe, wäre, hätte … der Indikativ hieß Antibes
Antibes
Der Strand …
Antibes
… und seine Möblierung
Also Antibes, gegen 16 Uhr fragte ich im Office du Tourisme nach einem günstigen Hotel, wenig später checkte ich im Postillon ein. Ein schönes, zentrales Hotel, und es gab sogar Sat1 im Fernseher. Da hätte ich ja fast meine Lieblingsserie K11 schauen können. Ich zog aber einen kleinen Stadtrundgang und den Besuch des Picassomuseums vor. Etwas Kultur muss ja auch sein.
Antibes
Das Chateau Grimaldi
beherbergt das Picasso-Museum
Antibes
Glockenturm und Kathedrale
Antibes
Kathedrale von Antibes
Bis 18 Uhr war das Picasso-Museum geöffnet, also lief ich vom Hotel ziemlich direkt dorthin. Es ist im Chateau Grimaldi untergebracht, einem wuchtigen Schloss aus dem 12. Jahrhundert. Einige Bilder, vor allem Zeichnungen Picassos sind zu sehen, die er der Stadt als Dankeschön schenkte. Als Dankeschön dafür, dass er einige Jahre sein Atelier in diesem Schloss haben durfte. Es sind neben Picassos Werken auch Werke von Miro, Max Ernst und anderen Künstlern des 20. Jahrhunderts zu sehen. Besonders gefiel mir die Terrasse, mit den Skulpturen von ... (ich habe lange gesucht, aber nichts gefunden. Dann gab ich es auf, vielleicht hätte ich es direkt vor Ort notieren sollen) auf der Mauer direkt am Meer, mit Blick auf das Cap d'Antibes und die Küste bis Nizza.
xx
Bronzestatuen von ... (wer kennt
den Künstler?) …
Antibes
… auf der Terrasse des
Picasso-Museums …
Antibes
… vor malerischem Hintergrund
Antibes
"Private" Kunst nebenan
Antibes
Der Turm des Museums
Nach dem Museumsbesuch hatte ich noch Zeit für einen kleinen Stadtspaziergang, auf den Stadtmauern, durch die Fußgängerzone bis hin zu einem kleinen Internetcafé. Einen Supermarkt gab es auch, zum Getränkekauf, und eine Pizzeria, für das Abendessen. Dann legte ich mich ins Bett, gegen Abend kämpfte ich wieder ein wenig mit der Erkältung und den Kopfschmerzen. Ein wenig Fernsehen musste noch sein, schon wegen der Wetterprognosen. Die waren gut, also freute ich mich auf den nächsten Tat, der wohl ein weiterer Tag am Meer sein würde.
Antibes
Ein für Schlafwandler
offensichtlich gefährliches Ufer
Antibes
Der Hafen von Antibes
Antibes
Der Hop Store von oben
Antibes
Mein Hotel Postillon

7.9.2009

Übersicht Südfrankreichtour September 2009

9.9.2009


© Holger Rudolph