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9.9.2009

Übersicht Südfrankreichtour September 2009

11.9.2009

Donnerstag, 10.9.2009 – 5. Etappe

Tageskilometer: 81,0 Tageshöhenmeter: 797 Tagessattelstunden: 4:42
Tourkilometer: 393,5 Tourhöhenmeter: 4.539 Toursattelstunden: 26:06
Route: Wetter: Unterkunft:
Cogolin – St. Tropez – Gassin – Le Lavandou – Hyères Sonnig, sehr warm Etap Hotel, 47,50 EUR
Wie schon die letzten Tage fuhr ich mich vor dem Frühstück etwas warm. Weit war es ja nicht bis St. Tropez, und warum nicht dort im Hafen frühstücken? Zunächst machte ich noch ein paar Fotos in Cogolin, viel gesehen hatte ich bisher nicht von dem Städtchen. Das obligatorische Gefallenendenkmal, das Rathaus, und dann fuhr ich los. Der Leclerc war leider noch geschlossen, den Frühstückseinkauf erledigte ich daher im riesigen Einkaufszentrum nahe Port Cogolin. Die weitere Fahrt bis zu meiner Frühstückslokalität zeigte die Schattenseiten eines angesagten Ferienortes. So schön St. Tropez auch heute noch ist, der Weg dorthin ist es definitiv nicht.
Hotel Bliss
Mein Hotel, das Hotel Bliss
Cogolin
Gefallenendenkmal und Rathaus
Cogolin
Cogolin vom Leclerc-Parkplatz
In St. Tropez angekommen kaufte ich mir eine Süddeutsche und fuhr bis ans Ende der Mole. Unter dem Leuchtturm, das ist doch ein schöner Platz zum frühstücken. Ganz schön warm war es, die Nutella konnte ich fast aufs Baguette gießen. Wenn nicht in die Süddeutsche, dann fiel mein Blick auf das Hafenbecken und abermals auf riesige Yachten. Die versteckten fast das ganze Städtchen! Auf der anderen Seite der Mole konnte man schön die ganze Bucht von St. Tropez überblicken, etwas diesig, doch selbst das Estérel war noch erkennbar.
St. Tropez
Frühstücksplatz am Leuchtturm …
St. Tropez
… nicht sehr komfortabel …
St. Tropez
… aber mit Aussicht
St. Tropez
Blick von oben
Ste. Maxime
Ste. Maxime auf der anderen Seite
Estérel
Ganz hinten unter der Laterne das Estérel
"Bei aller Liebe, dann schon lieber Neuruppin" schrieb Tucholsky 1925 über St. Tropez, zu dunkel und ruppig war es ihm. Das sieht heute ganz anders aus, dem Tourismus sei dank. Hell, farbig … und teuer. Ich blieb nicht lange, wollte heute ja noch ein paar Kilometer fahren. Aber für ein paar Fotos reichte die Zeit natürlich schon. Macht es Spaß, auf einer riesigen Yacht über das Mittelmeer zu fahren? Hm, einigen wohl schon, und das nötige Kleingeld dafür ist hier kein Problem.
St. Tropez
St. Tropez im Gegenlicht …
St. Tropez
… kleine Fischerboote und …
St. Tropez
… fast unscheinbar riesige Yachten
St. Tropez
Der Anker und St. Maxime
St. Tropez
Hafenpanorama
Bei mir war jedoch statt Faulenzen an Deck schwitzen im Sattel angesagt. Gassin ist ein kleines Dörfchen, liegt auf einem Hügel und bietet ein großartiges Rundumpanorama. Liegt auf einem Hügel … und die Straße hinauf war steil, sehr steil. Das kann doch nicht sein, vor wenigen Tagen war ich noch in den Alpen, bin übelste Schotterpisten gefahren und nun komme ich beim Anstieg zu einem Dorf, das auf gerade mal 200 m liegt, dermaßen ins schwitzen!
Gassin
Gassin, das nächste Ziel … es geht aufwärts
Na ja, es war ja auch schon fast sommerlich warm, und natürlich habe ich es auch geschafft. Die Strapazen lohnten sich. Der Ausblick ist wirklich atemberaubend: über die ganze Halbinsel von St. Tropez, vom Estérel bis zu den Iles d'Hyères. Noch dazu gab es hier ein Postamt, in dem ich sehr schöne Sondermarken kaufen konnte: Verschiedene Motive aus der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur. Was will man mehr.
Gassin
Panoramablick von Gassin auf die Bucht von St. Tropez
Gassin
Die Bucht von St. Tropez,
ganz hinten das Estérel
Gassin
Straßenszene in Gassin
Gassin
La Croix-Valmer, hinten die Îles d'Hyères
Wo es hochgeht, geht es auch wieder bergab. Ich schnitt die Halbinsel von St. Tropez ab, fuhr über La Croix-Valmer hinunter an die Küste. Bis Cavalaire-sur-Mer rollte ich in ziemlich starkem Verkehr mit. In Cavalaire ging es dank eines unmissverständlich von der Fahrbahn abgetrennten Radwegs etwas schneller vorwärts. Doch eine Pause musste sein, ich gönnte mir eine eiskalte Cola-light und einen Apfel (das sind so die luxuriösen Momente auf Radreisen).
Cavalaire
Cavalaire-sur-Mer ist für Radfahrer
vorbereitet
Cavalaire
Am Strand, die Saison ist vorbei
Cavalaire
Es ging wieder bergauf
Küstenstraße schön und gut, doch direkt an der Küste verlief sie nicht. Nach Cavalaire musste ich wieder ein paar Höhenmeter hochfahren, allerdings mit der schönen Nebeneffekt, ständig schöne Blicke über die Küste hin zu den Îles d'Hyères genießen zu können. Und in Rayol fand ich den Radweg auf der Trasse des alten Train des Pignes wieder. Wie schon vor St. Tropez teils auf ruhigen Wohnstraßen verlaufend, teils auf eigener Trasse, sogar mit einem Tunnel. Kurz vor Le Lavandou war dann wieder Schluss und ich musste zurück auf die Straße. In Le Lavandou dann Frankreichurlaub total: Ein eiskalter Himbeer-Trinkjoghurt am Strand. Auch hier deutlich Nachsaison.
Küstenstraße
Die Îles d'Hyères
Küstenstraße
Rayol, im Hintergrund Le Lavandou
Küstenstraße
Küstenimpression
Train des Pignes
Radweg auf alter Bahntrasse …
Train des Pignes
… durch einen alten Bahntunnel
Le Lavandou
Ganz hinten liegt Le Lavandou …
Le Lavandou
… wo auch eindeutig die Nachsaison
begonnen hat
Langsam fühlte ich die Erkältung wieder kommen, so beschloss ich, direkt nach Hyères zu fahren und die möglichen Schlenker über Cabasson oder zur Halbinsel von Giens (genaugenommen zur Fastinsel, denn auf französich ist dies die Presqu'île de Giens) auszulassen. Rückenwind erleichterte die Weiterfahrt, die wieder zu einem großen Teil auf dem Pinienzugradweg verlief. Diesmal weitgehend auf eigener Trasse, nur in den Ortschaften natürlich nicht. Leider ist die Beschilderung verbesserungsbedürftig, ob der Weg nach der Ortschaft Mauvanne irgendwo weiterging, weiß ich nicht. Man fährt zwar hin und wieder durch großartige Torbögen, die dem Radfahrer mitteilen, dass er sich gerade auf einem Teilstück des Küstenradwegs befindet, aber wenn er mal unterbrochen ist, weist nichts auf die Fortsetzung hin. Egal, ich nahm den direkten Weg nach Hyères, eine nicht so stark befahrene Landstraße.
Train des Pignes
Fortsetzung des Bahntrassenradwegs
Train des Pignes
Ein pompös eingeleitetes
Stück Radweg
In Hyères suchte ich die Touristinfo auf, um mich nach Hotels zu erkundigen. Sie gaben mir ein paar zur Auswahl, erschreckend teuer (sogar das Etap-Hotel sollte über 60 EUR kosten). Mein Favorit in der Altstadt war geschlossen, wahrscheinlich Mittagspause, ohne irgendein Hinweis auf Öffnungszeiten (genaugenommen sogar ohne irgendeinen Hinweis auf den Eingang), so entschied ich mich für das Etap-Hotel. Das dann doch günstiger war, denn inzwischen galten die Nebensaisonspreise, das war offensichtlich noch nicht in der Touristinfo angekommen.

Das Etap-Hotel lag ein bisschen von der Innenstadt entfernt, aber direkt neben dem Fußballstadion. Leider fand am Abend kein Spiel statt, es war ja Donnerstag. Schade, wäre ein neues Stadion in der Sammlung gewesen. Im Hotel angekommen nahm ich die obligatorische Selbst- und Kleidungsreinigung vor und ging dann in die Stadt, ein bisschen Sightseeing musste sein.
Etap-Hotel
Blick um die Ecke
Etap-Hotel
Fensterblick
Hyères war einer der ersten Ferienorte an der Côte d'Azur, noch vor Nizza. Davon merkt man heute kaum noch etwas. Nizza und Cannes haben dem Ort längst den Rang abgelaufen, gegen ihren "direkten Meeranschluss" kam Hyères nicht an. Dennoch, die Altstadt ist schön, sehenswert ist Hyères auf jeden Fall. Ich lief relativ ziellos durch die Gassen der Altstadt, über die Place Massillon, wo eine Art Markt stattfand, hinauf zur Porte St. Paul, von deren Vorplatz man einen Schönen Blick über die Stadt bis hin zur Presqu'Île de Giens hat.
Hyères
Der Square A. Denis
Hyères
Eglise St.-Louis an der Place de la
République
Hyères
Altstadtgasse
Hyères
Place Massillon
Hyères
Blick über die Altstadt
Hyères
Das Casino
Hyères
Flughafen Hyères, im Hintergrund
die Presqu'Île d'Hyères
Hyères
Die Porte St. Paul
Hyères
Das Tor der Porte St. Paul
Hyères
Und wieder eine Altstadtgasse
Hyères
Und noch eine
Dann wollte ich eine Kleinigkeit essen, dummerweise schlossen alle Bars, in denen es Sandwichs gab, schon ziemlich früh. Was soll's, warum nicht McDonald's (natürlich, es gibt viele Gründe, warum nicht, aber mir egal. Machmal mag ich es). Eine Alternative wäre natürlich das Automatenrestaurant im Etap-Hotel gewesen, ich begnügte mich jedoch damit, es zu fotografieren. Auf dem Rückweg zum Hotel ärgerte ich mich ein wenig über die Touristinfo: Ich lief an zwei schönen Hotels vorbei, die Einzelzimmer für 40 EUR anboten. Innenstadtnah, netter als das Etap-Hotel, aber leider nicht auf der Liste, die mir die Mitarbeiterin der Touristinfo übergab. Was soll's, Bett und Fernseher bot auch das Etap-Hotel (und, was ich noch nicht wusste, es war das letzte Etap-Hotel auf dieser Reise).
Restominute
Das "Restaurant" im Hotel

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© Holger Rudolph