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12.9.2009 |
Übersicht Südfrankreichtour September 2009 |
14.9.2009 |
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Sonntag, 13.9.2009 – 8. Etappe |
Tageskilometer: | 62,0 | Tageshöhenmeter: | 853 | Tagessattelstunden: | 3:41 | ||||
Tourkilometer: | 646,0 | Tourhöhenmeter: | 7.959 | Toursattelstunden: | 40:40 | ||||
Route: | Wetter: | Unterkunft: | |||||||
Manosque – Monastère de Ganagobie – Lurs – Manosque | Sonnig, warm | Hotel Francois I, 42 EUR | |||||||
Heute also eine Rundtour ohne Gepäck. Glücklicherweise wurde die Stadt morgens
noch nicht beschallt, so konnte ich in aller Ruhe eine Bäckerei suchen und mich mit diversem
Frühstückskram eindecken (nach den gestrigen Erfahrungen verzichtete ich lieber auf das
Hotelfrühstück). Den nahm ich dann, wegen des schönen Namens, auf der Place Marcel Pagnol
zu mir. Danach drehte ich ein paar langsame Runden durch die Altstadt, die an diesem sonnigen
Sonntagmorgen noch ziemlich verschlafen wirkte. |
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Für heute hatte ich mir zwei Ziele nördlich von Manosque ausgesucht: Das Kloster von
Ganagobie und Lurs, ein Dörfchen, das gleichsam auf einem Balkon über dem Durance-Tal thront.
Auf der breiten, aber sonntags relativ unbefahrenen D 4096 fuhr ich in Richtung Norden. Mit
Armlingen und Weste – es war kein Hochsommer mehr – passierte ich Volx und Villeneuve, ehe ich
hinter La Brillane meine beiden Ziele vor mir sah. |
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Hinauf zum Kloster von Ganagobie ging es in vielen Serpentinen durch den Wald. Manchmal
hatte der Wald Lücken, dann schaute ich ins Tal der mäandrierenden Durance oder auf das zweite
Ziel für heute, Lurs. Na, und das fotografierte ich natürlich mehrfach. Es war recht steil, aber
ich merkte, dass ich ohne Gepäck unterwegs war. Das Bergfahren ist so doch um einiges leichter
als mit geschätzten 20 kg mehr. |
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Und so dauerte es nicht lange, bis ich das auf einem kleinen Plateau gelegene
Kloster erreichte. Gottesdienst, die Klosterkirche war geschlossen, ebenso stand ich bei dem
"immer geöffneten" Laden vor verschlossenen Türen. Das sollte wohl nichts werden mit der Besichtigung
des laut Reiseführer herausragendsten romanischen Bauwerks der Haute-Provence. Als
der Gottesdienst vorüber war, konnte ich zumindest in die Klosterkirche und das in der Tat
beeindruckende Bodenmosaik bewundern. Auf der Abfahrt, wie üblich deutlich schneller als die Bergfahrt,
sah ich das nächste Ziel immer vor mir liegen, zunächst noch tiefer, dann höher. |
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Im Tal angekommen war es vorbei mit der Erholung, gleich ging es wieder gute 200 m hoch.
Und die Geschichte kam ins Spiel: Das Tal ist das Tal des Buès, und den überquerte ich auf einer
Brücke. Auf einer sehr alten, einer römischen Brücke. Diese war Teil der Via Domitia, der einst
wichtigsten Landverbindung der Römer von Italien nach Südfrankreich, dazu später mehr. Zunächst
war Schwitzen angesagt, bis ich das kleien Dörfchen Lurs erreichte. |
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Nach ein paar Kilometern Anstieg auf schöner, schmaler Straße durch den Wald erreichte
ich Lurs. In der Tat, das Dörfchen liegt großartig über dem Tal der Durance. Man könnte weit blicken,
wenn die Sicht klar wäre. Relativ nah und gut sichtbar die Montagne de Lure, sozusagen die
östlichen Schwestern des Mont Ventoux. Ebenfalls nahe, aber deutlich tiefer das Pays-de-Forcalquier,
weiter nach Süden schließt sich der Luberon an, dann das Durance-Tal, das Hochplateau von
Valensole und ganz entfernt zu erahnen die Alpes de Haute Provence. Das Dörfchen selbst ist
auch ganz hübsch. Einen kleinen Rundgang machte ich, auch wenn ich das Fahrrad lieber schob.
Die Bilder folgen: |
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Dann begann die Abfahrt. Und sie endete gleich wieder. Seltsam beschriebene Säulen
standen am Weg, das war wohl Kunst. Ich gestehe, ich beschränkte mich darauf, Fotos zu machen,
die Info-Tafel las ich nicht. Statt dessen fuhr ich ein paar Meter weiter zum Friedhof, und machte
noch ein paar Fotos. Erst dann konnte ich es rollen lassen, ein paar Kilometer Abfahrt machen schon
Spaß. |
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Ich versprach, auf die Via Domitia zurückzukommen. Also, das war die erste Straße,
die die Römer auf dem Gebiet des heutigen Frankreich bauten. Die Alpen überwand sie über den
Col du Montgenèvre, anschließend folgte sie der Durance, überquerte die Rhône bei Beaucaire und
verlief entlang des Mittelmeers nach Narbonne und weiter ins heutige Spanien. Wichtige Städte an
der Straße in der Provence waren Sisteron (Segustero), Apt (Apta Julia), Cavaillon (Cabellio) und
Tarascon-Beaucaire (Ugernum). Viele Relikte zeugen noch heute von dieser einst so wichtigen Straße,
wie etwa die Brücke über den Buès. Genug Volkshochschule, wieso überhaupt, hier, bei dieser Kapelle Notre-Dame-des-Anges aus dem 17. Jahrhundert? Die Kapelle ist auf dem Ort errichtet worden, an dem einst Alaunium stand. Alaunium war die wichtigste Station zwischen Apt und Sisteron, eine antike Gite d'Étape, mit Unterkünften, Thermen, einer Poststation und einem Tempel. Heute ist davon fast nichts mehr zu sehen, ein paar der Ruinen sind in der Kirche verbaut worden. Und die Kirche war geschlossen, also fuhr ich ohne Besichtigung zurück nach Manosque. |
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Zurück in Manosque deponierte ich mein Rad im Hotel, duschte und machte mich auf einen
längeren Stadtrundgang mit Internetcafébesuch. Manosque ist eine echte Stadt, kein provenzalisches
Freiluftmuseum für Touristen. Es gibt auch Ecken, die nicht so schön sind, das meiste ist es aber
doch, auch ohne herausragende Sehenswürdigkeiten. Ein Sohn der Stadt ist Jean Giono, einer der
großen Dichter der Provence. Sein Geburtshaus steht in der Innenstadt, knapp außerhalb steht sein
Wohnhaus, das heute das Centre Jean Giono beherbergt, ein kleines Ausstellungs- und Kulturzentrum.
Der Stadtplan erzählte mir noch etwas von einem Bahnhof, ich machte mich auf den Weg, ihn zu suchen.
Doch offensichtlich befand er sich recht weit von der Innenstadt im Tal, so brach ich die Suche ab.
Dafür fand ich einen Wegweiser für den Luberon-Radweg, sehr schön, denn diesem wollte ich in den
nächsten Tagen folgen. Außerdem entdeckte ich eine geographische Buchhandlung, leider war sie
geschlossen, wg. Sonntag.
Im Internetcafé buchte ich ein Hotel in Avignon für die letzte Nacht. Damit habe ich die erste und
die letzte Übernachtung dieser Reise vorgebucht, alle anderen Hotels suchte ich spontan auf …
und bekam immer ein Bett. Die Hauptsaison war spürbar vorbei. |
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Anschließend gönnte ich mir ein Menu zum Abend, am Altstadtring. Nicht ganz so
romantisch, der Verkehr war ziemlich laut. Und so richtig wusste ich nichtmal, was ich
bestellte. Letztlich war es Hammel, und zwar ein etwas durchzogener. Na ja, egal, ganz
übel war es nicht. Im Hotelzimmer las ich dann noch ein wenig Zeitung und im Reiseführer,
sah fern und schlief ein. |
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12.9.2009 |
Übersicht Südfrankreichtour September 2009 |
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