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13.9.2009 |
Übersicht Südfrankreichtour September 2009 |
15.9.2009 |
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Montag, 14.9.2009 9. Etappe |
Tageskilometer: | 95,0 | Tageshöhenmeter: | 1.290 | Tagessattelstunden: | 5:44 | ||||
Tourkilometer: | 741,0 | Tourhöhenmeter: | 9.249 | Toursattelstunden: | 46:24 | ||||
Route: | Wetter: | Unterkunft: | |||||||
Manosque Forcalquier St. Michel l'Observatoire Apt | Sonnig, morgens frisch, etwas windig | Hotel Le Palais, 44 EUR | |||||||
Heute hieß es wieder Fahrrad bepacken und weiter nach Westen. Die Wegweiser zum
Luberon-Radweg hatte ich ja gestern schon entdeckt, heute folgte ich ihnen. Und ich kehrte zu
der Tradition der ersten Tage zurück, das Frühstück erst nach einigen Kilometern Fahrt anzugehen.
Versorgt hatte ich mich im Leclerc in Manosque, einen schönen Frühstücksplatz fand ich in Volx,
am Marktplatz. Ein Volx-Frühstück. |
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Gestern ließ ich es noch links oben liegen, heute fuhr ich hinauf nach
Villeneuve, ein kleines Dörfchen auf einem Sporn, hoch über dem Durancetal gelegen. Letzteres
verließ ich nach einer kleinen Dorfrundfahrt auf Nebensträßchen in Richtung Forcalquier. Ruhige,
kleine Straße, Sonne, schöne Landschaft der Luberonradweg scheint zu halten, was er verspricht.
Direkt nach Norden fuhr ich nun, auf Forcalquier zu, auf einer Art Kammstraße kein besonders
ausgeprägter Kamm, zugegeben, im Vergleich zu den ersten Tagen dieser Reise. Dennoch bot
sich ein schöner Rundumblick, auf den Luberon, auf das Pays du Forcalquier, auf die Montagne de Lure,
auf Lurs, mein gestriges Ziel und im Hintergrund auf die Alpes de Haute-Provence. |
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Forcalquier war durch die weithin sichtbare Wallfahrtskapelle
Notre-Dame-de-Provence früh erkennbar. In den Ort hinein ging es durch enge Altstadtgassen, ich musste
schieben, da wegen eines Markts sehr viele Menschen auf den Beinen waren. Daher verzichtete ich auch
auf eine Besichtigung der Altstadt, ich beließ es beim schiebenden Durchqueren. Um Punkt 11 dann
der große Schock: Ohrenbetäubend laute Sirenen heulten war aber nur ein Test. Die Lautstärke
stimmte
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Als Ziel für den heutigen Tag nahm ich mir Apt vor, das müssten dann insgesamt knapp
100 km werden, schätzte ich. Der Luberonradweg hatte nun die Richtung fast um 180 Grad gedreht,
ich fuhr fast direkt nach Süden. Ein bisschen Hunger bekam ich, aber noch war es etwas zu früh
für die Mittagspause. Beim nächsten kleinen Supermarkt könnte ich ja noch ein bisschen
Verpflegung kaufen. Doch leider, so schnell kam kein Supermarkt. Die Kehrseite der Medaille
"schöne Radroute auf kleinen, unbefahrenen Straßen". Vielleicht gab es ja oben in Dauphin
eine Epicerie. Gab es nicht, musste ich feststellen, nachdem ich die sehr steile Straße hinauf zum
Dorf geschafft hatte. Aber einen schönen Blick hatte man von dort oben. |
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Nun trat ich in die Pedale, um noch vor 12:30 in Saint-Michel-l'Observatoire anzukommen.
Geschafft habe ich das, allerdings hat es nichts genutzt, die kleine Epicerie hatte montags am Vormittag
geschlossen. Ein bisschen Joghurt und ein paar Äpfel hatte ich aber noch, verhungern musste ich nicht
(zur allergrößten Not gab es ja auch noch Gastronomie, aber an dem Tag war meine geizige Ader zu
dominant). Ich hatte sogar noch ein Stück Baguette von heute morgen, na also, alles bestens. Der
Ort lag kollektiv im Mittagsschlaf, das einzige, was ich sah, waren Radfahrer. Ausnahmsweise mal
keine Rennradler, sondern welche mit vollbepackten Taschen wie ich. Scheint beliebt zu sein, der
Luberonradweg, es waren nicht die letzten. |
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Ich fuhr weiter, machte noch ein Foto vom Observatoire de Haute-Provence, einem
der bedeutendsten astronomischen Forschungszentren Europas. Besichtigen wollte ich nicht,
meine Ziele waren eher irdische
und der weg dorthin wurde bergiger. Ich überholte vier
Reiseradler, zwei von ihnen traf ich in einer Senke wieder und wir kamen ein wenig ins
Gespräch. Ich identifizierte sie anhand ihrer Ortliebtaschen sofort als Deutsche und begann
ohne Zögern deutsch zu sprechen sie antworteten französisch. Franzosen mit bepackten Rädern,
das habe ich auch selten erlebt. |
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Es ging wieder hoch, schon von weit unten sah ich Vachères, ein kleines Bergdörfchen.
Auf dem Weg nach oben einsame Bauernhöfe, kleine Lavendelfelder, etwas Weinbau und bellende
Hunde, sonst nichts. Kein Auto, keine Motorräder, keine Flugzeuge und keine Quads. Es machte
richtig Spaß, trotz der nicht zu verachtenden Steigung. Na gut, es war natürlich kein Alpenpass,
und ich war ziemlich schnell oben. Wenn ich dem Profil des Luberonradwegs Glauben schenken durfte,
dann war dies zudem die letzte nennenswerte Steigung bis zu meinem Ziel Apt. Am Ende einer
Steigung gibt es den Lohn für die Arbeit, in diesem Fall schöne Blicke auf den Luberon und die Montagne
de Lure. |
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Ein weiterer Lohn für die Steigung ist natürlich eine Abfahrt, die konnte ich auf einer
leicht abfallenden, gut asphaltierten und wenig befahrenen Straße genießen. Vorne immer im
Blick der Höhenzug des Luberon mit dem Mourre Nègre, dem höchsten Berg des Luberon, gut zu erkennen
an dem Sendemast auf dem Gipfel. Und fast am Ende der Abfahrt Reillanne, ein kleines Dörfchen mit
schönem Dorfplatz, allerdings ebenfalls noch im Mittagsschlaf. Ich fuhr weiter, auf landwirtschaftlichen
Wegen, nun in Richtung Westen. |
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Auf dem Weg nach Céreste überraschte mich ein romanisches Kleinod, die wieder
ausgegrabenen Ruinen des Klosters Carluc. Viel ist nicht mehr zu sehen, das meiste überwuchert vom
Wald, doch gerade das macht es reizvoll, sozusagen romantisch-romanisch. Allerdings musste ich
etwas aufpassen beim laufen, denn so richtig gut hergerichtet waren die Trampelpfade auch nicht,
da hätte ich mich zweimal fast auf den Hosenboden gesetzt. Dann lieber wieder in den Sattel,
weiter in Richtung Westen. Und kurz vor Céreste noch eine Sehenswürdigkeit, eine römische
Brücke aus dem 18. Jahrhundert. 1862 klassifizierte man diese Brücke als "römisch", obwohl sie
nur gute 100 Jahre vorher erbaut wurde. Doch bis heute geistert sie als römische Brücke durch
Reiseführer und Prospekte von Fremdenverkehrsorganisationen. Es gab einst eine römische Brücke, logisch,
denn hier verlief die Via Domitia, doch diese wahre römische Brücke
wurde im 19. Jahrhundert zerstört (und sie stand weiter entfernt). Wie dem auch sei, für mich waren noch wenige Kilometer bis zum Etappenziel Apt (übrigens auch eine römische Gründung) zurückzulegen. Der Luberonradweg verlief nun direkt am Nordhang des Luberon, wie immer auf kaum befahrenen Sträßchen, mit leichten Steigungen und Gefällen. Auf der anderen Talseite fiel ein hoch gelegenes Dörfchen ins Auge, Saint-Martin-de-Castillon, das "begleitete" mich nun einige Kilometer. |
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Schließlich erreichte ich Apt, mein heutiges Ziel. Römergründung, Apta Julia, allerdings
ist heute kaum noch etwas aus dieser Zeit zu sehen, da das heutige Apt bis zu 15 Meter über dem
römischen liegt. Das Office de Tourisme fand ich nach der Durchquerung der Innenstadt, durch
eine schöne Fußgängerzone mit vielen kleinen Geschäften. Ich checkte im empfohlenen Hotel Le
Palais ein, bekam ein Einzelzimmer mit einem sehr bequemen Bett und machte mich nach Dusche auf den
Weg, die Stadt ein wenig zu erkunden. Und zu meiner größeren Überraschung waren die Läden nun
fast alle geschlossen. Es war noch nichtmal 18 Uhr! Leider schloss auch das Maison du Parc,
ein Informationszentrum über den Parc naturel régional du Luberon. |
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Aber ein Internetcafé gab es, zwar mit tropischen Temperaturen, aber dafür recht
günstig, dort surfte ich hinaus aus der Provence. Abends setzte ich mich noch in eine ziemlich
schlecht besuchte, ziemlich spacige Bar, die in einer endlosen Endlosschleife Michael-Jackson-Hits
spielte und schrieb Postkarten. Zurück im Hotel schnell nochmal den Fernseher angeschaltet: Die
Wettervorsage kündigte für morgen bedeckten Himmel an, allerdings keinen Regen, der sollte
erst übermorgen kommen, dann jedoch kräftig. Hörte sich nach einem Ruhetag am 16.9. an. |
13.9.2009 |
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