www.montivagus.de | ||
Pässe in der Schweiz . Pässe in Frankreich . Pässe in Italien . Pässeliste . Touren | ||
News . Sitemap . Impressum . Links . E-Mail . Forum . Off-topic |
15.9.2009 |
Übersicht Südfrankreichtour September 2009 |
17.9.2009 |
||
Mittwoch, 16.9.2009 – Ruhetag |
Tageskilometer: | 0 | Tageshöhenmeter: | 0 | Tagessattelstunden: | 0 | ||||
Tourkilometer: | 848,0 | Tourhöhenmeter: | 10.591 | Toursattelstunden: | 52:15 | ||||
Route: | Wetter: | Unterkunft: | |||||||
zu Fuß in Arles | Bewölkt, zeitweise Regen | Hotel du Forum, 69,97 EUR | |||||||
Blick aus dem Hotelfenster: Die Wettervorhersage war zuverlässig, es regnete. Also
kein Radausflug in die Camargue, sondern Städtetourismus. Zunächst allerdings frühstücken, da
war ich ja gespannt. Eigentlich wollte ich ja kein Hotelfrühstück mehr nehmen in Frankreich,
aber da das Hotel so schön war und es angeblich ein Frühstücksbuffett geben sollte, wurde ich
schwach. Und tatsächlich: Ein Frühstücksbuffett, eins mit Auswahl sogar. Also, es gibt auch
gute Hotelfrühstücke in Frankreich. Nach dem Frühstück begann ich dann also mit dem Städtetourismus. Erstmal ein bisschen durch die Stadt laufen, zum Office du Tourisme. Dort kaufte ich mir die Freiheit, für 9 EUR. Die Freiheit, mir fünf der neun wichtigsten Sehenswürdigkeiten Arles' anzusehen; diese Freiheit erwirbt man mit dem Pass Liberté. Dann kam der Regen und ich zog mich in ein Internetcafé zurück. Ewig wollte ich dort auch nicht bleiben, so nutzte ich eine Regenpause und machte mich auf den Weg zum Museum des antiken Arles. |
|
|
Das Musée départemental Arles antiques sei "dank seiner außergewöhnlichen museumsdidaktischen
Präsentation zweifellos eines der interessantesten Museen zur römischen Geschichte, die man in Europa
besuchen kann" schreibt mein Reiseführer. Und er hat recht. Normalerweise habe ich für römische
Münzen und Scherben nicht viel übrig. Doch hier wird anschaulich die römische Epoche Arles erklärt,
anhand großartiker Modelle des Amphitheaters, des Theaters, des Zirkus und der Innenstadt mit Forum.
Gestern abend saß ich noch vor dem Fernseher und schaute mir das Spiel Olympique Marseille gegen
den AC Mailand an, patschnasse Zuschauer im strömenden Regen im Stade Vélodrome. Und nun stand ich
vor dem Modell des Amphitheaters in Arles, das vor 2.000 Jahren gebaut wurde und ein Zeltdach hatte,
dass geöffnet und geschlossen werden konnte, je nach Wetter. Fast wie im Waldstadion, nur ohne
Videowürfel. |
|
|
Nach einem größeren Umweg (geschuldet dem wieder abgebrochenen Versuch, die "Van-Gogh-Brücke"
zu besuchen) kam ich wieder in die Innenstadt. Einige Regenschauer, daher besuchte ich nochmal
kurz das Internetcafé und eine Buchhandlung. Und dann kam der Hunger, war ja auch schon ein wenig
Mittag. Böse, böse, aber ich hatte Lust auf McDonald's. In der Innenstadt habe ich keines gesehen,
aber es musste eins geben, gestern fuhr ich an einer Werbung vorbei. So kam es, dass ich hinaus
in eines dieser schönen, für französische Städte typischen Ghettos des großflächigen Einzelhandels
lief. Dort gab es das McDonald's. Und ein Quick, dort nahm ich letztlich mein Fast-Food-Mittagsmahl
zu mir. |
|
Und noch ein McFlurry Daim avec Caramel im McDonald's als Nachtisch. Auf
dem Rückweg in die Stadt besichtigte ich "Les Alyscamps", einst der größte
spätantike Friedhof Galliens. Übrig davon ist noch eine sarkophagbestandene Allee.
Die unvollendete Kirche Saint-Honorat am Ende der Allee dient heute als Taubenheim, offensichtlich
bringen dort die Taubeneltern ihren Kindern das Fliegen in dunklen Gebäuden inkl. Erschrecken
ahnungsloser Touristen bei. |
|
|
Mein nächstes Ziel war das Musée Réattu. Jean-Jacques Réattu (1760–1833) stammte aus
Arles, lebte in diesem Palast, der einst Sitz des Großpriors des Malteserordens war (um mal etwas
Reiseführerwissen loszuwerden). Ausgestellt wird neben Werken Réattus auch moderne Kunst, insbesondere
erwähnenswert sind einige Werke Picassos, die er der Stadt Arles schenkte. Einige Räume widmen sich der
Fotografie, allerdings kann ich jetzt nicht mehr sagen, ob das eine temporäre Ausstellung war oder
dauerhaft zu sehen ist. Neben den Werken ist das Gebäude sehenswert, es liegt direkt an der Rhône und
was mich besonders freute: die Sonne zeigte sich verschämt hin und wieder. |
|
|
Nach dem Museum am Vormittag wollte ich nun die römischen Monumente in der
Realität besuchen. Zunächst Les Arènes, das Amphitheater. Es wird heute noch genutzt, zuletzt
für Stierkämpfe. Und es wird viel gebaut, einiges ist eingerüstet. Aber beeindruckend ist
es schon, es war das größte der ehemaligen Provinz Gallien. Die Türme sind erst im Mittelalter
errichtet worden, als das Amphitheater zeitweise als Stadtmauer diente. Damals drängten sich bis zu
hundert Häuser im Theater, um sich so vor Überfällen zu schützen. Andere Zeiten. Die Häuser
sind abgerissen (wäre ansonsten auch schwierig mit dem Stierkampf), die Wehrtürme stehen noch. Auf
einen kann man hinauflaufen, das tat ich natürlich. Ein schöner Blick über die Stadt bietet sich,
und natürlich auch in die Arena. |
|
|
|
|
|
Und weiter ging es, zum nächsten römischen Monument: Das Théâtre Antique. Von Kaiser
Augustus 25 v Chr. gebaut (wohl nicht persönlich, er hat bauen lassen) war es der erste
Monumentalbau in Arles. 12.000 Zuschauer fanden hier Platz, das mag man sich gar nicht vorstellen,
wenn man die Zuschauertribünen sieht. Man glaubt es eher, wenn man weiß, dass ein Großteil der
Tribünen und auch der Bühnenbauten als Steinbruch für das angrenzende Kloster Saint Trophime genutzt
wurde. |
|
|
|
|
|
Anschließend folgte ich den Steinen des antiken Theaters und besuchte das letzte
Monument für heute, Saint Trophime. Das Westportal der Kathedrale ist berühmt als eines
der bedeutendsten romanischen Portale der Provence. Mich zog jedoch der Kreuzgang mehr an. Halb
romanisch, halb gotisch, er soll einer der schönsten Frankreichs sein. Das kann ich nicht beurteilen, mir
hat er jedoch sehr gut gefallen. Man kann auch eine Etage höher klettern und den Kreuzgang
aus dem ersten Stock bewundern. Positiver Nebeneffekt des Wetters und der Nachsaison: Fotos ohne
Touristen (der einzige stand hinter dem Fotoapparat). |
|
|
Dann ging ich zurück ins Hotel. Natürlich musste ich ein Foto vom Café de la
Nuit machen, es sieht ja beleuchtet wirklich fast so aus wie auf dem berühmten Bild von
van Gogh. Dort essen wollte ich aber lieber nicht, an der Rezeption des Hotels riet man mir
ungefragt dringend davon ab ("dann können Sie morgen nicht mehr radfahren"), an diesen
Rat hielt ich mich und suchte ein anderes Restaurant auf. |
|
15.9.2009 |
Übersicht Südfrankreichtour September 2009 |
17.9.2009 |
||
|