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18.9.2009 |
Übersicht Südfrankreichtour September 2009 |
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Samstag, 19.9.2009 – Ruhetag und Heimreise |
Tageskilometer: | 0 | Tageshöhenmeter: | 0 | Tagessattelstunden: | 0 | ||||
Tourkilometer: | 1001,8 | Tourhöhenmeter: | 10.942 | Toursattelstunden: | 59:37 | ||||
Ø Kilometer pro Etappe: | 91,1 | Ø Höhenmeter pro Etappe: | 994,7 | Ø Sattelstunden pro Etappe: | 5:25 | ||||
Route: | Wetter: | Unterkunft: | |||||||
Zu Fuß und Bus: Avignon und Villeneuve-les-Avignon "Liegebus" zwischen Avignon und Trier Bahn von Trier nach Frankfurt am Main |
Sonnig mit Regenschauern | Liegeplatz-Aufpreis Bus: 10 EUR | |||||||
Der letzte Tag meiner Reise begann mit dem Frühstück im Hotel Central. Mittelmäßig wie gestern,
aber okay, mit einem Ansatz eines Büffetts. Für heute hatte ich mir den Akteur des gestrigen Abends
vorgenommen, den Papstpalast. UNESCO-Weltkulturerbe, Hauptsehenswürdigkeit der Stadt, nachdem ich bei den
letzten Avignonbesuchen immer nur staunend vor diesem riesigen Gebäude stand. Der Weg
dorthin führt durch die Hauptachse der Innenstadt, die Rue de la République: Vor dem Avignon des
Mittelalters lief ich durch das Avignon des 19. Jahrhunderts. Mit allem, was dazugehört, Gebäude im
Haussmannstil, etwas Art Nouveau und dazwischen die eine oder andere ältere Kirche. |
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Das Wetter sah ganz gut aus, zwar bewölkt, aber hin und wieder waren doch Fetzen blauen
Himmels zu erkennen. Da der Palast erst um 10 Uhr öffnete, wollte ich nachschauen, ob sich der
Mont Ventoux heute zeigte. Tat er nicht, musste ich oben auf dem Rocher des Doms feststellen. Die
Dentelles de Montmirail, wo eine frühere Radtour begann, der Luberon und die Alpilles waren zu sehen,
für einen freien Blick auf den fast 2.000 Meter hohen Giganten der Provence war die Wolkendecke zu
niedrig. |
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Es war einiges los am Eingang des Palasts. Und während der gesamten Besichtigung, viele
Reisegruppen, ein Gewusel und Gewimmel. Zum Glück haben die meisten Räume sehr großzügig kalkulierte
Platzverhältnisse, so verlief sich das. Ich lauschte mal einer französischen Gruppe, mal einer deutschen,
und lief durch den Palast. Wie voll es wohl in der Hauptsaison ist? Ich wollte es mir nicht vorstellen.
Ist der Papstpalast von außen schon durch seine schiere Größe beeindruckend, so wird man innen geradezu überwältigt von den riesigen Sälen, der 20 m hohen großen Kapelle, dem großen Tinel; selbst die Küche hatte rekordverdächtige Ausmaße. Arm waren die Päpste sicher nicht. Keine 100 Jahre residierten die Päpste in Avignon, dann war der Spuk vorbei und Rom wieder Sitz des Papstes. |
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Eine kleine Aussichtsplattform hoch über der Place du Palais konnte besichtigt werden.
Natürlich tat ich dies, bei meiner Vorliebe für hohe Aussichtspunkte. Nachfolgend eine kleine Auswahl
der dort geschossenen Fotos. |
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Ich verließ den Palast zum Hinterausgang, vorbei am unumgänglichen Shop und dann
stand ich draußen in der Altstadt. Das nächste Ziel war die Brücke, die keine mehr war. Das war
jetzt nicht mehr zu vermeiden, immerhin hatte ich ein Kombiticket Papstpalast/Pont Saint Bénézet
gekauft. Auf dem Weg dorthin lief ich über die Place du Palais, ein Platz, der in vielen
Städten riesig und dominierend wäre, hier jedoch vor dem gewaltigen Papstpalast fast klein wirkte. |
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Also nun die berühmte Brücke, die Pont d'Avignon, wie sie im fast noch berühmteren
Lied heißt. Der richtige Name ist Pont St. Bénézet. Bénézet war ein Hirte, dem im Traum ein Engel
befohlen hatte, eine Brücke über die Rhône zu bauen. Das machte er, und 1185 war sie fertig, 900 m
lang, mit 22 Bögen über die Rhône und die Île de la Barthelasse hinüber nach Villeneuve. Die Engel
wachten dann aber nur mäßig über das Bauwerk, es wurde oft angegriffen vom Fluss und dem, was
er so auf seinem Weg mitnahm. Nach einer Flutwelle im Jahr 1660 baute man die Brücke nicht wieder
auf, so stehen von den 22 Bögen heute nur noch vier. Der Text des berühmten Liedes übrigens ist
ohnehin nicht ganz richtig, früher tanzte man unter der Brücke, also "sous" le Pont d'Avignon, nicht
"sur", dafür war die Brücke zu schmal.
Ich nahm mir einen der im Eintrittspreis enthaltenen mobilen Führer (hätte ich das mal im
Papstpalast gewusst) und ließ mir die Brücke erklären. |
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Nach dem Besuch der kaputten nahm ich eine intakte Brücke, um ans andere Rhôneufer zu
gelangen. Die Brücke ist die Pont Daladier, und sie führt den Fußgänger (Radfahrer, Autofahrer,
Busfahrer, Töfffahrer, LKW-Fahrer etc.) sicher ans rechte Rhôneufer. Und, wenn man langsamer
unterwegs ist und nicht auf den Verkehr achten muss, dann bietet sich ein schöner Blick auf
die Pont St. Bénézet und den Papstpalast. Auf halbem Weg zur anderen Seite, auf der Île de la
Barthelasse, wartete ich auf einen Bus. Es war mir doch etwas zu weit hinüber nach
Villeneuve-lès-Avignon (das liegt ja immerhin schon im nächsten Département, Gard). Ein Besuch dieser Stadt wurde
mir von meinem Reiseführer dringend empfohlen, und so folgte ich ihm. Zwei Sehenswürdigkeiten pickte
ich mir heraus, die beide einen tollen Blick auf Avignon und das Rhônetal bieten sollen. Taten
sie auch, so viel vorweg. |
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Die erste meiner zwei Sehenswürdigkeiten war das Fort Saint-André. Ein wahrhaft wehrhaftes
Fort: Mächtige Zwillingstürme,
an denen die Flugzeuge des 11. September wohl gescheitert wären, und eine dicke Mauer schützten das
einstmals in diesem Fort liegende Dorf. Eines der ältesten Klöster der Provence befindet sich im
Fort, allerdings in Privatbesitz und nicht zu besichtigen. Ich lief durch das Gelände auf die Mauer
und auf dieser in zurück zum Eingang. Der Blick war wirklich großartig. |
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Die zweite Sehenswürdigkeit war die Tour Philippe-le-Bel. Hier endete einst die Brücke von
Avignon, als sie noch eine Brücke war. Im Gegensatz zum größten Teil der Brücke blieb der Turm stehen
und man kann hinauflaufen. Heute war das sogar kostenlos, denn es waren die "Journées de Patrimoine",
wie der "Tag des offenen Denkmals" in Frankreich heißt. Und so ging ich ohne zu zahlen die Treppen
hinauf, um abermals einen wirklich tollen Blick auf Avignon und die Rhône zu genießen … und zu
fotografieren.
Die eigentlich bedeutendste Sehenswürdigkeit von Villeneuve, das Kartäuserkloster Val de
Bénédiction, ließ ich aus und fuhr mit dem Bus zurück über die Rhône. |
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Wieder in Avignon suchte ich mir im Internetcafé eine Verbindung von Trier nach
Frankfurt heraus, klappte mit Regionalzügen, wenn alles glatt lief, wäre ich um 12:05 in Frankfurt.
Im City-Monoprix kaufte ich die letzte Verpflegung für die Busfahrt, dann ging ich zurück zum
Hotel, holte mein Fahrrad, fuhr mit dem wegen der ganzen Mitbringsel nun sehr schwer beladenen Rad
zum Busparkplatz vor der Pont St. Bénézet. Um 20 Uhr war Abfahrt, um 19 Uhr war ich da, das
Rad wurde verladen und ich machte noch ein paar Abschiedsfotos. |
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Dann die Heimfahrt, Busfahrt in einem Bus mit Liegeplätzen.
Einen Haken musste die Sache ja haben. Bis kurz hinter Lyon
saß ich neben einer netten Berlinerin, dann wurden die Liegeplätze hergerichtet, ein wenig
gespannt war ich schon. Denn dass es nicht vergleichbar werden würde mit einem Liegewagenabteil war
mir sofort klar geworden, als ich den Bus in Avignon stehen sah. Aber wie sollten nun diese
Liegeplätze aussehen? Die Fahrer bauten um, die Fahrgäste enterten die Raststätte und wunderten
sich über einzeln in Plastikkästchen abgepackte Äpfel. Ich kaufte mir den letzten Trinkjoghurt
der Reise und ein Sandwich, trank und aß und kehrte zum Bus zurück. Die Liegen waren umgeklappte
Sitze, eine recht ebene Liegefläche ergab dies zwar wider erwarten, aber leider hatte diese nur
die Breite eines Bussitzes. Eine Nacht mit Körperkontakt zu einem mir völlig unbekannten Menschen,
ich kann mir besseres vorstellen. Geschlafen habe ich bis Trier etwa eine Stunde, ab Trier
ging es dann viel bequemer in Regionalzügen der Bahn weiter, nach Umsteigen in Koblenz und Wiesbaden
kam ich gegen Mittag in Frankfurt an und die Reise war zu Ende. |
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18.9.2009 |
Übersicht Südfrankreichtour September 2009 |
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