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29.8.2010 |
Übersicht Korsika, August/September 2010 |
31.8.2010 |
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Montag, 30.8.2010 – 3. EtappeSonnige Tour durch den Nebel |
Tageskilometer: | 71,68 | Tageshöhenmeter: | 1.180 | Tagessattelstunden: | 4:34:20 | Tagesfotos: | 192 | |||||
Tourkilometer: | 210,44 | Tourhöhenmeter: | 2.790 | Toursattelstunden: | 13:24:30 | Tourfotos: | 648 |
Route: | Wetter: | Unterkunft: | ||||
St. Florent – Col de Teghime – Oletta – Murato – St. Pietro di Tenda – St. Florent | Schön, warm | Camping Kalliste, 10,30 EUR | ||||
Nebbio, Nebel, so heißt diese Region zwischen Bastia und St. Florent. Heute zum Glück zu Unrecht,
die gestrigen Regentropfen haben sich verzogen, strahlend blauer Himmel begrüßte mich. Na denn, auf geht's.
Ohne Gepäck, eine Runde am Hang sozusagen. Zunächst jedoch ging es bergauf, zum Col de Teghime, dem Pass, der
Bastia von der Westküste trennt. Und das waren schon ein paar Steigungskilometer. Oben hat man einen schönen
Blick auf die Ostküste, den gönnte ich mir, denn fast den ganzen Rest der Reise würde ich ja an der Westküste
bleiben. Dann verließ ich diese Straße, zum Glück, da es sich um die Verbindung Bastia – St. Florent
handelte, herrschte merkbarer Verkehr. |
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Und es ging bergab. Der Pass war auch der höchste Punkt für heute. Die Gegend um St. Florent
liegt da wie ein riesiges Theater, das, was noch vor mir lag, hatte ich die ganze Zeit im Blick. Nicht im
Blick hatte ich dagegen das, was auf der Straße lag, ein Schlag, ein Pffffffft und ich fuhr auf der Felge.
Okay, Reifenpanne, habe ich sehr selten auf Radreisen, dann wollen wir mal den Schlauch wechseln. Und dann …
geschah nichts mehr, gar nichts, es blieb die einzige Panne auf dieser Reise. |
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St. Florent unten, das Cap Corse im Norden und die Désert des Agriates im Westen – letztere war erst
morgen dran. In Oletta, einem netten kleinen Dorf am Ende der Abfahrt, fand ich nach etwas Suchen einen
Supermarkt und kaufte meine Mittagspause. |
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Der Höhepunkt der Tour wartete schon auf mich: Die Kapelle San Michele bei Murato. Seit ich die
ersten Bilder dieser kleinen Kirche gesehen hatte, freute ich mich darauf. Und tatsächlich: Schön. Ein
frühromanisches Schmuckstück, man verzeihe mir das Reiseführerdeutsch. Aber sie ist in der Tat beeindruckend, mit
den kontrastreichen Mauern – dunkelgrüner Schiefer und heller Kalkstein – und den vielen Ornamenten. Ich blieb
eine Weile dort, lief um die Kirche herum, machte Unmengen Fotos. Eine kleine Auswahl folgt: |
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Weiter ging es, nun auf und ab entlang des Hangs, durch mehrere kleine Orte. Immer noch am Rand
des Theaters, immer noch mit Blick hinunter auf die Bucht von St. Florent. Auch in dieser verlassenen Gegend hat
man Empfang, so erfuhr ich a) dass die Eintracht mal wieder verloren hatte und dass ich b) auch nicht so toll
getippt hatte bei unserem Tippspiel. Verkehr war hier fast gar nicht, ich sah höchstens eine handvoll Autos, da
können die Gedanken auch mal abschweifen. |
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Rapale, Pieve, Sorio, San Gavino, Santo Pietro, so hießen die verschlafenen Dörfer, durch die
ich bei bestem Wetter fuhr. Dörfer, die ihre beste Zeit schon hinter sich haben, wenn sie denn je eine hatten.
Sicher schön anzuschauen, idyllisch gelegen, aber doch ein wenig leblos. Wo will man schon tot über dem
Zaun hängen, aber hier ganz sicher nicht. |
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Musste ich auch nicht, der brutale korsische Autoverkehr, vor dem man mich gewarnt hatte … bis hier
hatte er es nicht geschafft. Die Vegetation wurde kärger, die Macchia lichter, ich näherte mich der Désert des
Agriates, durch die ich eigentlich erst morgen fahren sollte, aber einen ersten Eindruck gab es heute schon.
Frankreich mag ja das Land des Atomstroms sein, aber hier auf Korsika bemüht man sich sichtbar, regenerative
Energien zu nutzen. Windkraftanlagen hatte ich schon genügend gesehen, auch Solaranlagen gab es viele. Und das
dürfte sich lohnen, bisher schien auf meiner Reise fast ständig die Sonne. Also, tagsüber. |
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Die letzten Kilometer rollte ich schließlich hinunter nach St. Florent, auf einer frisch
asphaltierten Straße. Das kleine Städtchen hat man auf der Abfahrt ständig im Blick, natürlich musste ich
das eine oder andere Foto machen. Und dann war ich wieder daheim, auf dem Campingplatz. |
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Klamotten waschen, danach nochmal in die Stadt. Zwar nicht das Nightlife testen, aber was essen, und,
weil es gestern gar nicht so schlecht war, wieder in dieser Fast-Food-Bude. Danach lief ich noch hoch zur Zitadelle,
sah die Sonne untergehen und machte mich auf den Weg zurück zum Campingplatz, immer schön am Meer entlang. |
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Am Campingplatz angekommen setzte ich mich "an die Bar" – auf einen Plastikstuhl an einem
Plastiktisch, bestellte einen Pastis und schrieb die ersten Postkarten und mein Tagebuch. Noch ein Pastis und
noch ein bisschen Reiseführer lesen, dann ging es ins Bett. |
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