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5.8.2011 |
Übersicht Vogesen, August 2011 |
7.8.2011 |
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Sonntag, 6.8.2011 – 2. Etappe |
Tageskilometer: | 129,48 | Tageshöhenmeter: | 613 | Tagessattelstunden: | 6:12:40 | Tagesfotos: | 117 | |||||
Tourkilometer: | 264,88 | Tourhöhenmeter: | 884 | Toursattelstunden: | 12:36:05 | Tourfotos: | 222 |
Route: | Wetter: | Unterkunft: | ||||
Saverne – Sarrebourg – Nancy | Sonnig, später bewölkt, ab Nachmittag Regen | Etap-Hotel, 50,10 EUR | ||||
Der Morgen begrüßte micht mit Wolken. Es hatte geregnet in der Nacht, die Entscheidung gegen den
Campingplatz war richtig gewesen. Frühstück in der Jugendherberge inklusive Tischreinigung, so gehört sich das.
Dann holte ich mein Rad aus dem Keller, nicht ohne ein paar Fotos zu machen, die Requisiten der gestrigen
Aufführung waren doch zu schön. |
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Zunächst stand eine kleine morgendliche Stadtrundfahrt auf dem Programm. Zur Post, Briefmarken kaufen,
damit es bald losgehen konnte mit dem Postkartenschreiben. Und dann noch ein wenig durch die schöne Altstadt
mit ihren Fachwerkhäusern und mit einem Buch- und Zeitschriftenladen – um die ersten Postkarten zu kaufen. Und
die IGN-Karten für die Vogesen, die hatte ich nämlich noch nicht. Brauchte ich aber auch zunächst nicht, denn
die ersten Kilometer ging es weiter entlang des Marne-Rhein-Kanals. |
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Also auf, in Richtung Plan Incliné, dem ersten Zwischenziel auf der Fahrt nach Nancy. Der
morgendliche Nebel hatte sich verzogen, es wurde sonnig – und richtig schön. Direkt am Kanal entlang,
kein Verkehr, also, kein Autoverkehr, Radfahrer und Schiffe waren schon einige unterwegs. Eine Wasserkreuzung, der
Kanal überbrückt die Zorn, ein schönes kleines Dorf, Lutzelbourg, langweilig war es nicht. Dazu verlief
der Weg recht steigungsarm, ich näherte mich dem Plan Incliné, dem Schiffshebewerk. Und dann entfernte
ich mich auch wieder, hatte die Abzweigung verpasst und fuhr weiter entlang des – alten – Kanals, der
hier nicht mehr schiffbar war. Viele Schleusen auf kurzer Strecke, schon klar, dass dieses Schiffshebewerk
viel Zeit einsparte. Nur finden musste ich es erstmal. Von der Schleuse 1 fuhr ich also wieder hinunter
ins Tal. |
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Ein Aufzug für Schiffe: Plan incliné Saint Louis/Arzwiller, so heißt das Schiffshebewerk auf
französisch. Schiefe Ebene, das passt ganz gut. In einer riesigen Badewanne werden die Schiffe hoch und runter
gezogen, über knapp 45 m Höhenunterschied. 1969 wurde das Bauwerk in Betrieb genommen, es verkürzte die Fahrtzeit
auf dem Kanal von Nancy nach Strasbourg um einen Tag – 17 Schleusen mussten nun nicht mehr durchfahren werden.
Allerdings: Bald gab es keine Schiffe mehr, die das Bauwerk nutzten. Die wirtschaftliche Bedeutung des Kanals
nahm rapide ab, Güter wurden mit der Bahn und mit dem LKW transportiert. Dennoch ist das Hebewerk heute rentabel,
es ist eine touristische Attraktion: Viele Ausflugsschiffe werden rauf- und runtergehoben, es gibt Führungen
und Besichtigungen. Allerdings ohne mich, ich zahlte nur den Eintritt und schaute mir eine Aufzugfahrt an.
Paris hieß das Ausflugsschiff, das hinaufgezogen wurde. Ob es tatsächlich über Kanal und Marne dorthin fuhr …
ich wagte es zu bezweifeln. |
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Es war übrigens immer noch sonnig. Ich fuhr ein zweites Mal entlang des alten Kanals nach oben,
vorbei am Kanaltunnel (hier: Tunnel, durch das der Kanal "fließt", nicht Tunnel unter dem Kanal), durch Arzwiller
und Hommarting nach Sarrebourg. Hunger hatte ich inzwischen, es war schon deutlich Mittag, also deckte ich mich
in einem Supermarkt am Ortseingang von Sarrebourg mit dem Nötigsten ein und suchte einen Mittagspausenplatz im
Zentrum. Im Freien, obwohl die Wolken, die aufzogen, nicht unbedingt dafür sprachen, dass ich den ganzen Tag
trocken bleiben sollte. |
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Ich verließ Sarrebourg auf der Rue de Verdun, es ging zunächst ordentlich bergauf, dann kam
ich an einem Soldatenfriedhof vorbei. Es gibt sehr viele davon in Lothringen, die meisten aus dem
ersten Weltkrieg, doch dieser ist etwas besonderes: Hier wurden Soldaten beigesetzt, die in
Kriegsgefangenschaft in Deutschland starben. Und es fing an zu regnen. Zum Glück war es noch einigermaßen warm, da ließ ich mich einfach nass regnen und verzichtete darauf, die Regenjacke rauszukramen. Eigentlich eine schöne Gegend, ich fuhr durch den Regionalen Naturpark Lothringen, sah jedoch wenig davon. In Bisping reichte es mir dann und ich machte eine kurze Pause bei einer Bushaltestelle. Tatsächlich, der Regen ließ nach. Noch ein paar Kilometer, dann erreichte ich die D 38 und fuhr nun geradewegs auf Nancy zu. Und zu Beginn wirklich geradewegs: mehrere Kilometer schnurgerader Straße, bergauf, bergab, aber keine Kurve. Bis Dieuze, dort machte ich eine kleine Supermarktpause und wich auf eine verkehrsärmere kleine Straße aus. Marsal hieß der Ort, in dem der Regen so langsam wieder einsetzte. Ein schönes kleines Dorf mit Salzmuseum, hier wurde früher Salz gewonnen, daher der Name. Wie das geschah, keine Ahnung, ich ließ das Museum rechts liegen und fuhr auf der nun deutlich stärker befahrenen D 874 nach Nancy. Kein Spaß, viel Verkehr, immer stärkerer Regen – in Stunden wie diesen fragt man sich, wie sowas Urlaub sein kann. |
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Je näher ich Nancy kam, desto stärker wurde der Regen. Ich wollte in die Innenstadt, zur Touristinfo, und
mir dort ein Hotel heraussuchen lassen. Auf dem Weg kam ich am Stadion vorbei, na ja, kann ja mal kurz hinfahren.
Und was lese ich da auf Leuchtlaufbändern: Heute abend erste Spieltag der Ligue 1, AS Nancy gegen Lille OSC, 21 Uhr.
Na also, doch Urlaub! Ein ungeplantes neues Stadion für meine Liste, großartig. Ich fuhr zur Touristinfo, bekam
ein Hotelverzeichnis und suchte mir das Etap-Hotel aus, zentrumsnah, bezahlbar; das sehr zentrale Hotel Stanislas
war leider wegen Renovierung geschlossen. Kurzer Einkauf noch im carrefour.city, dann begab ich mich zu meiner
Unterkunft für die folgenden beiden Tage. |
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Das Etaphotel befindet sich in den "Rives de Meurthe", einem neuen Stadtviertel, einstmals Industriegebiet.
Ich bekam das letzte Zimmer, man darf ja auch mal Glück haben. Kleider und mich waschen, essen, dann ging ich zum
Stadion. Zu Fuß, weit weg war es nicht. Aber bis ich an meine Karte kam, dauerte es noch etwas, Karten an der
Abendkasse zu bekommen ist eine langwierige Angelegenheit in Frankreich. Das Stadion war schön, ein reines
Fußballstadion, allerdings mit Kunstrasen. Das Spiel war weniger schön, genaugenommen sogar langweilig, es endete
1:1. Und es regnete wieder in Strömen, zum Glück ist das Stadion überdacht. |
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