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24.4.2007

Übersicht Tour April 2007

26.4.2007

Mittwoch, 25.4.2007 – 10. Etappe

Tageskilometer: 96 Tageshöhenmeter: 1.603 Tagessattelstunden: 6:58
Tourkilometer: 976 Tourhöhenmeter: 10.821 Toursattelstunden: 53:55
Route: Bédoin – Mont Ventoux (1.912 m) – Sault – Gorges de la Nesque – Bédoin
Wetter: Zeitweilig bewölkt, warm
Die Königsetappe, das Dach der Tour. Auf 2.000 m schaffe ich es nicht, die 1.912 des Mont Ventoux müssen reichen. Frühstück am Campingplatz, wenig Gepäck (Windjacke, Armlinge, Knielinge und Handschuhe, das dann doch) und los geht es. Auf der traditionellen Tour-Strecke von Bédoin, der härtesten Alternative.
Bédoin
Bédoin am frühen Morgen
Start
Der Kampf beginnt
flach
Noch ist es flach, aber das Ziel grüßt von
ganz weit oben
Die ersten Kilometer sind flach, und noch im "Freien", erst bei St. Estève, nach einer Serpentine, geht es a) in den Wald und b) in die Steigung. Und die fällt bis zum Chalet Reynard nicht wesentlich unter 9 %, das ist schon ordentlich. Kurz nach der Serpentine bietet sich noch einmal ein Blick in Richtung Bédoin, ab dort sieht man bis zum Chalet Reynard nur Straße, Bäume und Himmel. Und Radfahrer, auch heute waren nicht wenige unterwegs. Fast alle auf dem Rennrad und fast alle überholten mich. Egal, Hauptsache oben ankommen. Das Chalet Reynard ist ein Etappenziel. Heute relativ leer, ich habe da auch schon anderes erlebt, siehe hier.
Fermé
Fermé? Gilt glücklicherweise
nur für die Seite von
Malaucène
Bédoin
Rückblick auf Bédoin
Chalet Reynard
Chalet Reynard – das schlimmste ist geschafft
Apfelpause, Colapause und weiter ging es. Nun bleibt die Steigung, bis auf den letzten Kilometer, meist unter 8 %, ist also etwas moderater als bis zum Chalet Reynard. Ich war ja nicht das erste Mal hier oben, doch jedes Mal ist es wieder desillusionierend, den Gipfel so früh zu sehen und immer noch eine Schleife in den Berg hinein und wieder raus fahren zu müssen. Es war übrigens immer noch recht warm, und kaum windig, so dass ich auch auf 1.900 m im April in kurzer Hose und kurzem Trikot fahren konnte. Zumindest hoch. Die obligatorische Pause am Mahnmal für Tom Simpson, der sich vor nun fast 30 Jahren (rechnen müsste man können, natürlich sind es fast 40 Jahre, danke Theo) hier totgedopt hatte, legte ich ein, wunderte mich kurz über ein Aufkleber des 1. FC Union Berlin und fuhr dann den letzten Kilometer bis zum Gipfel.
Rad und Ziel
Das Rad und das Ziel
Stele
Stele Tom Simpson I
Stele
Stele Tom Simpson II
Stele
Stele Tom Simpson – 1. FC Union???
Stele
Pilgerort für Radsportler ...
Hier merkte man schon, dass noch keine Saison war: alles geschlossen, weder das Restaurant noch der Andenkenläden empfingen die nicht gerade wenigen Radfahrer und sonstigen Touristen, die den Weg hier hoch geschafft hatten. Und, Skandal: Das Passchild war weg! Nun ja, ich hatte es ja schon früher mal fotografiert. Die Sicht war leider nicht sehr gut, deshalb blieb der Fotoapparat ausnahmsweise ziemlich beschäftigungslos. Den Blick zum Col d'Ey, von wo ich den Mont Ventoux das erste Mal sah auf dieser Tour, diesen Blick musste ich natürlich dennoch fotografieren. Ansonsten erregte noch ein verpackter BMW auf Testfahrt meine Aufmerksamkeit, und nach ein dem Verschicken von einigen Jubel-SMS machte ich mich auf die Abfahrt. Windjacke an, Handschuhe an, und Bremsen lösen.
Mont Ventoux
Gipfelstimmung
Mont Ventoux
Das "Passschild" ist weg!
Mont Ventoux
Aber sonst ist noch alles da
Talblick
Blick nach Norden
Gewitter
Buis-les-Baronnies und der Col d'Ey,
der "Gegenblick" zu gestern
Neue Pont de la Caille
Das Observatorium und die (gesperrten) letzten
Meter der Auffahrt von Malaucene
Der erste Teil der Abfahrt bis zum Chalet Reynard war altbekannte Strecke, trotzdem mussten Fotos gemacht werden. Zu unnatürlich wirkt diese Mondlandschaft hier oben, das ist jedesmal wieder faszinierend. Steinbruch, Wüste, ein riesiges Kalkschotterfeld ist die Gipfellandschaft. War sie nicht immer, der Berg war ursprünglich bewaldet, doch er wurde nach und nach gerodet, da man das Holz für den Schiffbau brauchte.
Mont Ventoux
Blick zurück auf die letzten Meter
BMW
Ein ganz neuer BMW wird ...
BMW
... in der Provence getestet
Mont Ventoux
Auf der Abfahrt
Mont Ventoux
Mont Ventoux
Steinbruch?
Mont Ventoux
Die Straße, die Wüste, der Gipfel
Vom Chalet Reynard waren es noch 20 km bis Sault, das heißt fast 20 km bergab rollen. Großartig. Bis auf den etwas schlechten Belag, ich musste schon aufmerksam die Straße beobachten, um nicht überraschend aus dem Rad katapultiert zu werden. Kilometer um Kilometer, Höhenmeter um Höhenmeter ging es bergab, bis ich kurz vor Sault aus dem Wald draußen war. Und nach Osten blicken konnte, tief ins Hinterland der Provence hinein. Es war 14 Uhr, also Mittagspause in Sault (leider muss man zum Ort wieder ein paar Höhenmeter hinaufstrampeln, das fällt nach einer so langen Abfahrt um so schwerer). Ich hatte noch eine Coladose, die wurde gekillt, dann ging es gleich weiter in die Gorges de la Nesque, den zweiten Höhepunkt des Tages. Nicht ohne allerdings vorher einen Blick auf die Durchschnittsgeschwindigkeitsanzeige des Tachos geworfen zu haben: Waren es auf dem Gipfel noch knapp über 10 km/h im Schnitt, so hatte ich diesen Wert auf der Abfahrt bis Sault um 6 km/h angehoben.
Sault
Sault, noch ein paar Roll-Kilometer entfernt
Gorges de la Nesque
Hinten links geht es zu den Gorges de la Nesque
Zum "Eingang" der Gorges de la Nesque geht es ein bisschen nach oben, doch schon bald hat man den ersten Belvédère erreicht, und dieser trägt seinen Namen zu recht. Senkrecht fällt der Blick nach unten, nichts für Menschen mit Höhenangst. Und die Straße verläuft für die nächsten Kilometer ständig direkt am Abgrund, in den Fels gehauen, teilweise durch Tunnels. Eigentlich müsste man alle paar Meter stehenbleiben und Fotos schießen, so schnell ändern sich die Perspektiven. Eine kleine Auswahl der Fotos, die ich schoss, folgen.
Gorges de la Nesque
Mont Ventoux grüßt
die Gorges de la Nesque
Gorges de la Nesque
Es geht tief runter
Gorges de la Nesque
Vom ersten Belvédère
Gorges de la Nesque
Noch ein Schluchtpanoramabild
Gorges de la Nesque
Impressionen aus den Gorges de la Nesque I
Gorges de la Nesque
Impressionen aus den Gorges de la Nesque II
Gorges de la Nesque
Impressionen aus den Gorges de la Nesque III
Spektakulär ist der erste Teil der Gorges de la Nesque, von Sault aus gesehen. Der Rest der Strecke bis Villes-sur-Auzon ist reine Rollstrecke, glücklicherweise steil genug, so dass der Gegenwind nicht zu sehr stört. Ein kurzer Ziegenschreck unterbricht die Abfahrt, doch in Villes-sur-Auzon hatte ich den Schnitt gegenüber Sault um weitere drei km/h nach oben korrigiert. Hier war noch überall Mittagspause, also entschloss ich mich, die 11 km bis Bédoin ohne weitere Verpflegung hinter mich zu bringen.

Was nicht wirklich ein Problem war. In Bédoin kaufte ich mir mein Abendessen im Pétit-Casino ein, dazu die FAZ und die Süddeutsche von gestern, dann setzte ich mich auf dem Campingplatz an den Spielplatztisch und las und aß und aß und las und trank, lief nochmal in den Ort und legte mich irgendwann ins Zelt. Zum letzten Mal für diese Reise, glücklicherweise hatte keine Ameise den Weg ins Zeltinnere oder gar in den Schlafsack gefunden.
Bédoin
Ergebnisse der ersten Runde der Präsidentschaftswahl
Francois Bayrou 358 Stimmen 17,2 % Wahlberechtigte: 2.446
Ségolène Royal 446 Stimmen 21,5 % Wahlbeteiligung: 86,5 %
Jean-Marie Le Pen 277 Stimmen 13,3 % Gültige Stimmen: 2.077
Nicolas Sarkozy 674 Stimmen 32,5 %
Andere 322 Stimmen 15,5 %

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© Holger Rudolph