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Der Pass
Der Hammer. Tour 6/99: "Wer nicht unbedingt über diesen Pass
muss, lässt es lieber". Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Denkt man sich
hinterher. Eigentlich hat der Pass heute keinen Sinn mehr, ausser den wenigen
Anwohnern und den Radfahrern fährt hier niemand. Es ist also ein Pass mit
wenig Autoverkehr. Damit man auch mal einen positiven Aspekt findet. Die
Strasse ist Teil eines ganzen Netzes ehemaliger Kriegsstrassen, von denen
einige in den letzten Jahren asphaltiert worden sind und somit ein lohnenswertes
Ziel auch für Radfahrer wurden.
Der Startort im Nordwesten ist Mazzo. Mazzo liegt im Veltlin,
nicht weit von Tirano (bis hier fährt die Berninabahn der RhB) in Richtung Bormio.
Von Tirano sieht man auf der Fahrt nach Mazzo auf der linken Seite eigentlich nur
steile, bewaldete Hänge (Bild 1). Da geht es also hinauf!
Die ersten 10 Kilometer der Strasse sind im Wald. Man hat also keinen besonders
atemberaubenden Blick in die Alpenwelt, und man sieht ebenfalls nicht, wie weit es
nach oben ist. Man sieht eigentlich nur eine kleine, steile Strasse. Erst kurz vor
der Passhöhe öffnet sich der Wald und gibt den Blick auf das Veltlin
(Bild 2), die Adamello- und die Bernina-Gruppe sowie das
Puschlav frei. Und dies ist dann schon ein angemessener Lohn für die vorher
erlittenen Qualen (nicht jammern, es wird niemand gezwungen). Nicht immer kann man
jedoch von "wenig Verkehr" sprechen: 1990 wurde der Passo Mortirolo zum ersten
Mal in das Programm des Giro d'Italia aufgenommen. Auch 1999 quälten sich die
Radprofis über diesen "härtesten Berg der Alpen" (Tony Rominger). Schon am Vortag
herrschte Volksfeststimmung mit Zeltdiskotheken und -restaurants
(Bild 4, Bild 4). Auf der Passhöhe steht
dann ein einfaches Holzschild (Bild 5), über dessen Anblick
man sich jedoch ausserordentlich freut. Sonst gibt es nix da oben, ausser der
folgenden Abfahrt.
Von Südosten startet man in Monno, das etwas oberhalb der Strasse von Edolo nach
Ponte di Legno liegt. Zu dieser Seite kann ich nicht viel sagen, da es langsam
dunkel wurde und ich schnell nach unten wollte. Aber es ist kaum weniger steil
als auf der Nordwest-Seite. |