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Der Pass
Die Südseite des Passes beginnt in Castellane Bilder
(1 und 2), dem Ort am Ende des Grand
Canyon du Verdon (Auch St. André-les-Alpes oder Colmars können als Startorte
angesehen werden, der Autor begann die Passüberquerung jedoch in Castellane).
Fast bis zur Passhöhe bleibt man nun im Tal des Verdon. Direkt nach Castellane
geht es hoch, dann jedoch bleibt es lange Zeit relativ eben: Die Strecke verläuft
am Ufer des Lac de Castillon. Dieser See ist ein Stausee und die Überquerung der
Staumauer ist der erste Höhepunkt der Fahrt. Von St. André-les-Alps sind es
bis zum Bahnhof von Thorame-Haut 11 km, auf denen nur etwa 120 Höhenmeter
"gemacht" werden. Im Tal verläuft die Schienenstrecke der Bahnlinie von
Nizza nach Digne, kurz hinter dem Bahnhof verschwindet sie im Berg
(Bild 3). Für den Radfahrer folgen weitere 16 km ohne
größere Steigungen (155 Höhenmeter), bis zur Passhöhe ist es noch ein Stück
(Bild 4). Dann ist Colmars erreicht. Man merkt sofort,
dass dies ein begehrter Ort gewesen sein muss: Zwei Forts bewachen den Ort,
der selbst noch einmal in einem vom Festungsbaumeister Vauban errichteten
Mauerwerk verschanzt ist Bild 5). Innerhalb der Stadtmauern
überrascht Colmars dann mit fast südländischem Flair, zumindest im Sommer
(Bild 6).
Nach einer Erfrischung aus einem der vielen eiskalten Brunnen des Ortes geht es
dann aber weiter nach oben. Und zwar sofort, denn gleich hinter Colmars kommen zwei
Serpentinen. Der nächste Ort ist Allos, auf den acht Kilometern bis dort sind
keine nennenswerten Steigungen zu überwinden, oft ist das Tal weit, die Straße
gut ausgebaut (Bild 7). Weitere neun Kilometer sind es nun
bis zum letzten Ort vor der Passhöhe, bis nach La Foux d'Allos. Endlich wird es
enger, die Landschaft sieht mehr und mehr nach Hochgebirge aus, bald wird die
Baumgrenze erreicht (Bild 8), zudem sind auch mal wieder
nennenswerte Steigungen zu bewältigen. La Foux d'Allos ist ein typisches
französisches Bergdörfchen, geradezu eine Idylle. Im Sommer allerdings etwas
verlassen... (Bild 9). Die letzten Kilometer müssen hier in
Angriff genommen werden, es folgt das härteste Stück der Südseite des Passes.
Wir verlassen nun das Tal des Verdon und machen uns auf den Weg nach oben. Die
Passhöhe ist zu erahnen, viele Serpentinen sind zu sehen. Im oberen Teil ist die
Straße in das wellenförmige Relief des Hanges eingearbeitet worden, siehe
Bild 10. Am Ende dieses Stücks ist der Gipfel fast
erreicht, dennoch sollte man kurz stehen bleiben und zurückblicken. Die Bilder
11 und 12 vermitteln einen Eindruck
von diesen letzten Kilometern bis zur Passhöhe. Ganz unten ist la Foux d'Allos
mehr zu erahnen als zu erkennen, außerdem fallen die Gebäude der Liftanlagen
in den Blick. Den Hängen sieht man aber nicht auf den ersten Blick an, dass
dies im Winter ein Skigebiet ist. Bevor ein Radfahrer jedoch rasant wie auf
Skiern ins Tal fahren kann, muss unbedingt noch das Beweisfoto auf der
Passhöhe geschossen werden: Bild 13.
Der Nordanstieg beginnt in Barcelonnette
(Bild 14). Die kleine Stadt ist ein idealer Standort
für diverse Pässetouren, von hier geht es zum Col d'Allos, zum Col de la Cayolle
und zum Col de la Bonette nach Süden, zum Col de Larche nach Osten sowie zum Col de
Vars nach Norden (Bild 15). Auf der Nordseite des Passes
folgt bis zur Passhöhe kein weiterer Ort. Zunächst geht es kurz nach Westen,
flach im Tal der Ubaye. Dann muss man sich entscheiden: Col d'Allos oder
Col de la Cayolle. Die Cayolle-Straße bleibt zunächst
noch im Tal des Bachelard, dagegen steigt die Allos-Straße bald am Hang
oberhalb der Schlucht an. Nach etwa fünf Kilometern Steigung knickt die Straße
nach Westen, unten nun die enge Gorges de la Malune. Die Trasse ist geradezu in
den Fels gehauen, in vielen kleinen Kurven zeichnet sie das Relief des Hanges nach.
Bild 16 zeigt diesen Teil des Passes im Rückblick,
unten am rechten Bildrand ist der oben genannte Knick. Am anderen Hang der
Gorges de la Malune geht es zurück, immer noch gleichmäßig ansteigend. Erneut
knickt die Straße, nun verläuft sie wieder in Nord-Süd-Richtung. Bald ist die
Baumgrenze erreicht, es folgen einige Kehren (Bild 17).
Immer wieder bieten sich großartige Blicke zurück in das Tal der Ubaye und über
das Bachelard-Tal, dem die Cayolle-Straße folgt (Bild 18).
Schließlich ist es nicht mehr weit bis zur Passhöhe, die Serpentinen von Bild 17
kann man nun im Rückblick betrachten (Bild 19) und der
Blick zurück nach Norden geht bis zum Massiv des Grand Bérard
(3.048 m, Bild 20). Natürlich nicht zu vergessen: Das Passfoto:
Bild 21.
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