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Der Pass
Die Nordseite des Col de la Cayolle beginnt in
Barcelonnette (Bild 1), einem "Pässezentrum"
(Bild 2) in den französischen Alpen: Der Ort ist
Basisstation für fünf Pässe, neben dem Col de la Cayolle sind dies: Der
Col d'Allos, der Col de la Bonette, der Col de Larche
und der Col de Vars. Zum Col de la Cayolle geht es zunächst kurz talabwärts,
bis die Straße nach 2 km das Tal der Ubaye verlässt und nach Süden in das Tal des
Bachelard einbiegt. Nach kurzer Zeit muss man sich entscheiden: Will man über den
Col d'Allos in das Tal des Verdon, so muss man nach rechts
abbiegen. Zum Col de la Cayolle in das Tal des Var geht es geradeaus weiter, im
Talboden des Bachelard. Nach Uvernet-Fours verengt sich das Tal zur Schlucht
(Bilder 3 und 4). Etwa 4 km nach
Uvernet knickt die Straße um 90 Grad nach Westen, nun wird es auch signifikant
steiler. Das Tal ist kaum besiedelt, nur einige Weiler liegen an der Straße zum
Pass. Der erste ist Villard d'Abas, etwa 15 km sind seit Barcelonnette nun schon
zurückgelegt. Nach Villard kommt eine Geländestufe, die in zwei Serpentinen
überwunden wird (Bild 5). Der nächste "Ort" ist St. Laurent,
danach macht die Straße einen kleinen Bogen entlang des Hanges. Am Ende dieses
Bogens bietet sich zum wiederholten Mal ein Blick zurück über das Tal des
Bachelard auf die Allos-Straße am gegenüberliegenden Hang
(Bild 6). Das Bachelard-Tal ist nun nicht mehr so tief
eingeschnitten, der Blick nach vorne fällt auf den Tête de Glaudon (2.630 m,
Bild 7). An dessen Fuss liegt Bayasse, ein paar Häuser,
eines davon ist ein Refuge.
Nun geht es wieder in Richtung Süden. Zunächst überquert die Strasse den Bachelard,
dann geht es in drei Serpentinen nach oben. Man hat einen schönen Blick zurück auf
Bayasse (Bild 8). Die Straße steigt nun am Hang stetig an.
Sie ist sehr schmal, zwei Lastwagen dürfen sich hier nicht begegnen
(Bild 9). Gute zwei Kilometer geht es mehr oder weniger gerade
nach oben, dann wird eine Steilstufe im Gelände mit mehreren großen Schlaufen
erklommen. Bild 10 zeigt den Blick zurück auf das am Hang
steigende Stück der Straße und auf den Ventebrun (2.872m). Immer wieder laden
saftige Wiesen zur Rast ein (Bild 11). Doch bald geht es
weiter, schließlich ist die Passhöhe nicht mehr weit. Und einsam ist man als
Radfahrer hier nicht: Viele Artgenossen sind unterwegs (Bild 12),
ausserdem gehen die einheimischen Berg- und Talbewohner
(Bild 13) ihrer schweren Arbeit nach
(Bild 14). Die Passhöhe befindet sich auf einem weiten Sattel,
Bild 15 zeigt die letzten Meter vom Refuge de la Cayolle
bis ganz oben. Dort gibt es ausser dem Passschild nur einen Parkplatz
(Bild 16), kein Hospiz oder Kiosk oder sonstwas.
Im Süden beginnt der Col de la Cayolle in
Guillaumes, siehe Bild 17 (zeigt den Ort von der Straße nach
Valberg gesehen) und Bild 18. Natürlich ist das nicht zwingend,
andere mögliche Startorte sind St. Martin d'Entraunes (von hier kann man über
den Col des Champs in das Verdon-Tal zum Col d'Allos wechseln)
oder auch Nizza, denn wenn man dem Var vom Mittelmeer landeinwärts folgt, kommt
man automatisch an den Col de la Cayolle. Aber auf montivagus.de beginnt der Pass
in Guillaumes. Bis St. Martin d'Entraunes geht es moderat nach oben, gute 200
Höhenmeter auf zwölf Kilometern. Dann wird die Straße schmaler, und es wird ein
wenig steiler: Zum nächsten Ort, Entraunes sind es wieder etwas mehr als 200
Höhenmeter, jedoch auf sechs Kilometern. Entraunes ist dann der letzte Ort bis zur
Passhöhe. Hinter dem Ort kommen zwei Serpentinen, dann denkt man
vorübergehend, dass die Straße auf dem Mond verläuft (Bild 19).
So hoch oben ist man aber noch nicht. Weiter geht es stetig steigend am Hang nach
oben, bis man eine Talweitung erreicht, in der der Weiler Estenc liegt. Hier
beginnt die finale Steigung, auf den sieben Kilometern bis zur Passhöhe müssen die
letzten 540 Höhenmeter überwunden werden. Bild 20 ist kurz
hinter der Talweitung von Estenc aufgenommen, im Hintergrund sind schon die letzten
Serpentinen vor der Passhöhe zu sehen. Nun heisst es kämpfen.
Bild 21 zeigt den Blick zurück auf Estenc und die letzte
Talweitung. Jeder Radfahrer sieht Bilder wie Bild 22
am liebsten von oben. Und stolz kann man von der Passhöhe dorthin zurückschauen,
wo man eben noch geschwitzt hat: Bild 23, dann kann man
ebenso stolz das obligatorische Passfoto schießen: Bild 24.
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